5. April 2010

Ruhige Tage. Und manches auf den Punkt zu bringen. Auf dem Foto Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov mit Andreas Turk, einem der Geschäftsführer von "ingenos", also einem der Hauserren des Gleisdorfer "business park".

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Wir besprachen Optionen für den kommenden Herbst, denn wir haben eine neue Kooperation mit dem Festival "steirischer herbst" zustande gebracht. Wir werden mit "The Track: Virtuosen der Täuschung" einen Einblick in das Universum der Moskauer GruppeKollektive Aktionen bieten.

Peitler-Selakov kuratiert das gemeinsam mit Sabine Hänsgen, als Gäste erwarten wir Sergej Letov und Sergej Romaschko. Die "Cyrilica" gilt bei uns als äußerst gewöhnungsbedürfig. Das Grundprinzip "ein Laut = ein Zeichen" legt keine Buchstaben vor, die im Sprechen "zusammengelautet" werden müssen. Die Namen Romaschko und Hänsgen sind hier in der zweiten Zeile zu finden:

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Das Thema „Kollektive Aktionen. Reisen aus der Stadt“ ist für mich natürlich von intensiver Bedeutung, denn dieses Motiv zieht sich seit vielen Jahren zentral durch meine Arbeit. Einer der Bezüge befindet sich symbolisch in einem Zitat auf dem Cover des "Grid of Books" notiert: [link]

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Der "business park" liegt im Süden Gleisdorfs, ist eine Zone des Übergangs zwischen dem Urbanen und ländlichen Terrains. Meine "Strecken" führen, jeweils von der Stadt, vom Städtischen ausgehend, sternförmig auf diese Terrains, auf Felder, auch an Bahnlinien entlang.

Das sind für mich bevorzugte Ereignisorte. So wie ich erreicht habe, daß eine landesweite Kulturkonferenz Ende April in einer Autowerkstatt über die Bühne gehen wird: [link] Eine pragmatische Verzahnung von Kunstgeschehen und Alltagswelten.

[Notizen]

Das hat keinen appellativen Charakter, sondern drückt einfach aus: Wir sind hier. So wächst das Netzwerk der Spuren, natürlich auch über Landesgrenzen hinaus. Aktuell verweist das nach Serbien und Bosnien.

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Hier liegen (rechts unten) ein paar der Strohbüschel, mit denen ich vor einiger Zeit zu arbeiten begonnen habe. Diese Mauerbank steht in Novi Sad in Serbien. Dahinter -- ursprünglich ebenso entflammbar wie das Stroh -- ein alter Sherman Panzer, den ich als Motiv aufgegriffen hab.

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Das ist die zweite Version eines "Racing Tank" im Rahmen einer größeren Erzählung. Die erste Version ["Banzai Baby"] war übrigens Teil eines Projektes, mit dem ich vor Jahren, nämlich 2003, auch im oben erwähnten "business park" Station gemacht habe; Turk war mit der Sache befaßt: [link]

Diese Erzählung wird heuer auch real in das bosnische Omarska führen. Ein weit weniger "prominenter" Ort als jenes Srebrenica, das eben durch eine Erklärung der Regierung Serbiens wieder ins Blickfeld des Mediengeschehens gerückt wurde. (Siehe dazu auch den Eintrag vom 1. April 2010!) Das Bergwerksgelände von Omarska war Standort eines der berüchtigten serbischen Camps während des Sezessionskrieges, wie auch Keraterm und andere. (Siehe dazu auch: "The Cartel"!)

Übrigens! Mich erstaunt nach wie vor, daß so wenige Fragen offen zu sein scheinen, wenn wir auf den jugoslawischen Sezessionskrieg zurückblicken. Österreichs und Deutschlands Außenministerien als Kriegstreiber. Das halte ich für evident. Völkerrechtswidrige Bombardements durch die Nato, Verwendung von Munition mit abgereichertem Uran, Cluster-Bomben gegen Menschen etc. Und in Summe eine (wesrliche) Medienwelt, in der über Jahre von extrem vielen Leuten extrem unseriös gearbeitet wurde. Geht uns alles nichts mehr an? Kein weiterer Klärungsbedarf?


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14•10