16. März 2010

So kam es nun; wie vorgestern vermutet, da ist also die "Tin Lizzy" in der Fassung von Franz Sattler. Er war so freundlich, mir die Sachen noch einmal zu schicken. Das Symbol für den Umbruch von Handarbeit zur Massenfertigung.

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Was ich im vorigen Eintrag von meinem Sohn erzählt haben, hängt genau damit zusammen. Noch feilt Gabe, es muß nun eine Kugel werden. (Den Würfel hab ich vor einem Weilchen HIER gezeigt.) Früher waren 18 Monate Feilen eine erste Grundlage des Handwerks. Inzwischen ist Gabe schon an die Drehbank gekommen, redet mir von Achsen und Nullverschiebung.

Ich fragte ihn, wie genau es beim Einstellen hergehe. "Ein halbes Hunderstel." (Millimeter, nicht Sekunden ;-))) Eine für mich unvorstellbare Kategorie. Außerdem hat er sich unter jene qualifiziert, die als erste an die neue CNC-Maschine dürfen. Kostet den Gegenwert eines Hauses und ist irgendwie ... Raumschiff Enterprise. Noch vor einem Jahr, wenn mich jemand gefragt hätte, wäre mir nichts ferner gelegen, als meinen Sohn an einer Drehbank zu sehen. So viel weiß man also, wenn man sich für einen schlauen Vater hält.

Cut!

Welches Minderwertigkeitsgefühl muß in jemandem arbeiten, wenn er sich schwächer gestellten Leuten gegenüber so abschätzig gibt?

An diesem Juristen wird die Republik noch ihre Freude haben, da er mit so genauem Maß mißt; wie hier auf einem Rundgang durch die Spitäler der Nation. Oder sind das doch bloß Hirngespinste? Hauptsächlich versehrte Schläger. Da muß man sich gewiß sorgen.

Von einzigartiger Infamie ist jedoch die Formulierung "hypochondrische fettleibige Türkinnen". (Quelle: "profil") Na, den Herren würde ich gerne sehen. Diese Perle der Männerwelt muß erstens hervorragende Kriterien haben und zweitens blenden aussehen. Es kann nicht anders sein. Oder?

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Vaterländisches Gesindel, das sich die eigene Position bestätigt, sich erhöht, indem es andere erniedrigt, das ist nur eine Variante eines weitaus größeren Phänomens. Die Mißbrauchsfälle in den eigenen Reihen, denen sich die Katholische Kirche stellen müßte, ist eine andere Ausdrucksform dieses Phänomens. Und daß markige Vaterländische genau diese Vorfälle mit Homosexualität assoziieren, wird dabei zur komplementären Randerscheinung.

Was ich meine? Eine "vorherrschende Männerkultur", die sich im Kern Frauen als Haustiere wünscht, Schwule als "Schwuchteln" desavouiert und möglicherweise an Kreuze nageln würde, wenn das zulässig wäre, dies und das in einer fast endlosen Reihe von problematischen Eigenschaften für vorzüglich hält und dabei stets die eigenen Fundamente beschädigt. Denn die breite Schneise an menschlichen Schäden, die sich diesem kulturellem Konzept verdankt, ist ja unübersehbar.

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Ich greife bloß dieses eine Beispiel heraus, um meine "Haustier-These" zu illustrieren. Wie wäre das sonst erklärbar? (Quelle: "Der Standard") Dieser Status ist Ausdruck der strukturellen Mängel eines reichen Landes, in dem Frauen eben an Männer gekettet bleiben sollen, um ökonomisch überleben zu können.

Nun war erst kürzlich zu notieren, daß Frauen in Österreich (statistisch betrachtet) ein um 25,5 Prozent niedrigeres Einkommen haben als Männer. Der EU-Durchschnitt liegt bei 17,6 Prozent. (Nur Estland liegt noch HINTER Österreich.)

Da wurde in den letzten Tagen allerhand herumgeredet. Am erbärmlichsten finde ich die Leute, denen allerhand Gründe einfallen, welche belegen sollen, daß es eine Frage von Leistungswille und konkreter Leistung sei, ob man "wirklich" gleich viel erbringe und daher gleich viel "verdienen" werde wie bessergestellte Menschen.

Solches Augenmaß hat die Qualität des oben zitierten Juristengeistes, der unter nicht in Österreich geborenen Menschen, so sie Krankenhäuser aufsuchen, hauptsächlich "hypochondrische fettleibige Türkinnen" ausmacht. (Da müßte ja ein akademischer Grad entzogen werden wie der Führerschein, wenn jemand säuft.)

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