16. Oktober 2009 Ich war
gestern zum ersten Mal in meinem launigen Leben ein "L17"-Beifahrer, was
bedeutet, mein Sohn darf auf dem Weg zu seinem Führerschein schon Fahrpraxis auf
öffentlichen Straßen sammeln.
Um Streßfragen zum väterlichen Besitzstand abzumildern,
stellte ich Gabe in Aussicht: "Falls du den Kübel von der Straße schmeißt,
plündern wir eines deiner Konten und suchen einen anderen." Das hat in den
vergangen Jahren tausend Euro selten überschritten. "Aber falls ich dabei einen
Zahn verliere, wird's teurer, weil ich nicht mehr gar so viele habe." Gabe
schien einverstanden.
Die Ausfahrt hat mir überdies exzellente Beute
eingebracht. Dieser Steyr Diesel 680 in der Doppelkabiner-Ausführung gehört zu einer
gefährdeten Art. Ich darf mich glücklich schätzen, eine offenbar vollständige Version
dieses Feuerwehrautos erwischt zu haben.
Inzwischen fällt mir selbst auf, viel Privates in meinen
Notizen, viel Reflexion, wenig von der Welt. Ich bin mit dieser kleinen
Pivatisierungstendenz gut beraten, denn zur Zeit könnte es mich rasend machen, was mir
unsere Profi-Politik an Menschenverachtung, Umverteilung von unten nach oben und
Korruptionstendenz zumutet. Dazu eine Menge an Inkompetenz angesichts gegenwärtiger
Problemlagen.
Ich könne ja nicht dauernd auf jemanden losgehen, meinten
meine Projekt-Kolleginnen Christa Ecker-Eckhofen (links) und Michaela Zingerle gestern.
Warum eigentlich nicht? Na, ich weiß es freilich; ein konstruktives Arbeiten ist kaum
möglich, falls man sich gerade für einen "Watschentanz" entschieden hat. Das
bleibt unvereinbar.
Ja, ich bin selbstverständlich dauernd auch mit
der Welt und nicht bloß mit meinem Privatkram befaßt. Mein Eintrag vom 11. Oktober 2009 handelt von einem
"Kulturgespräch" in Weiz. Dort war, man sieht es auf einem der Fotos, unter
anderem der Fotograf Franz Sattler zugange. Ich hatte ihn davor schon bei der
Kulturkonferenz in Birkfeld getroffen. (Siehe den Eintrag
vom 7. Oktober 2009!)
Die Headline dieser Tage ist der Wiederholung wert. Nichts
von diesen Aspekten will offenbar in der Region so ohne weiteres angegangen werden. Mit
wenigen Ausnahmen. Sattler ist offenbar eine davon. Ich bin schon mehrmals heftig mit ihm
aneinander geraten, um herauszufinden, was ihn tatsächlich bewegt. Das scheint mir sehr
übrigens vielverspechend. Umso mehr, als er mir unsere lebhaften Begegnungen grade mit
folgendem Foto quittiert hat:
Das nenne ich vielversprechend! Wenn jemand auf heftige
Debatten nicht mit hysterischem Verschwinden im nächstbesten Loch reagiert, sondern mit
satter Ironie kontert. Während also einige Exponenten des regionalen Kulturgeschehens in
ihren Löchern hocken, um ihre Dukaten zu zählen, dreht sich die Welt, verändern sich
die Läufe der Dinge. Gut so!
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