19. März 2009
Verschmitzt? Nachdenklich? Hintergründig!
Historiker Robert F. Hausmann ist mein "Stamm-Orakel", bleibt mir stets in
etlichen Aspekten rätselhaft, obwohl ich zwischen uns ein vorzügliches Einvernehmen
feststellen darf. Aber vielleicht ist das im Grunde ein unübertreffliches Setup. Was
wollte man denn -- im Gegensatz dazu -- mit einer Art wandelndem Offenbarungseid anfangen?
Masken und Kommunikation. Darum geht es
durchaus in einer Serie von Zwiegesprächen, die morgen beginnt. Hausmann wird als erster
im Zentrum der Stadt mit mir an den Tisch gehen: [link]
Redlichkeit. Einer der Aspekte. Er, der Historiker, ist quasi berufsbedingt ein
Repräsentant von Definitionshoheit.
Wer darf sagen, was es ist? Die Nuance ist
entscheidend. Denn der Historiker weiß natürlich, was andere gerne verschweigen: Er kann
im Grunde nicht sagen, was gewesen ist, sondern was die verfügbaren Quellen und Aussagen
an Deutungen zulassen. Das ist kulturell und politisch brisant. Deutungen.
Die erste Serie solcher
Situationen ist also mit Exponierten Opinion Leaders der Gegend besetzt. Das brachte mir
kürzlich eine geharnischte Zuschrift ein:
>>Zur ersten öffentlichen
Dialog-Serie habe ich eine Frage und zwar: "Befindet sich die Liste der teilnehmenden
Frauen auf der zweiten Seite, zu der noch der Zugang fehlt?". <<
Dazu sei verraten: Es gibt momentan keine
"zweite Liste". Aber diese Post wollte ja auch keine Frage sein, sondern ein
Statement. Da wäre eventuell zurückzufragen: Müssen die kompetenten Frauen der Region
auf die Einladung durch einen Mann wie mich warten, um sich zu äußern?
Bedürfen sie dazu meiner Inszenierung und der
von mir errichteten Bühne? So weit ich sehe: Nein! Da wäre noch ein anderer Einwand: "Aber
so reproduziert man natürlich die Situation."
Das träfe so wohl zu, wenn anzunehmen bliebe,
daß meine Serie der Reproduktion bestehender patriarchaler Verhältnisse diene und
entsprechend funktionieren würde. Damit ist allerdings nicht unbedingt zu rechnen. Und
freilich: Allein schon Mann zu sein bedeutet ja in unserer Kultur, POTENZIELL zur
Reproduktion des Patriarchats beizutragen.
Worum es dann aber im Alltag und mitten in der
Stadt EIGENTLICH geht, wenn sich wer die Ärmel aufkrempeln mag, hab ich dieser Tage bei
einem Gläschen Eierlikör erörtert. Nein, die Dame hat ihn nicht selbst gebraut, um etwa
eine langjährige Küchenexistenz mit einem Glanzpunkt in Dottergelb zu versehen. Katharina Mayr ist
eine, wie mir scheint, ziemlich energische Geschäftsfrau.
Es war äußerst interessant, von ihr zu
erfahren, womit Geschäftsfrauen in der Kleinstadt dann tatsächlich zu ringen haben. Eine
derartige Gesprächsserie
gehört allerdings nicht zu dem, was ihr Sorgen macht. Aber was ich mit Mayr besprochen
habe, jenseits einiger Fragen zu Veranstaltungen, hat wirklich Zund.
Das werde ich mir im Zusammenhang mit solchen
Themenstellungen auf jeden Fall noch genauer ansehen. Die genannte Serie ist übrigens ein
weiteres Ereignisfeld auf dem Weg zu unserem heurigen Gleisdorfer Festival-Schwerpunkt
"steirischer herbst". |
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Abends werde ich mich heute
dagegen im Grazer "Medienkunstlabor"
umtreiben, wo eine satte Sache in Gang kommt. Es ist ja ebenso erstaunlich wie anregend zu
sehen, welche Mittel und Wege in der Medienlandschaft heute allgemein zugänglich sind,
ohne daß man ausgewiesener Ingenieur zu sein braucht, einzig befugt, ein
Millionen-Equipment anzufassen. Nein, sehr preiswerte Ausrüstungen lassen sich erwerben,
die Kompetenzen zu ihrer Nutzung auch:
MedienKunstLabor | Kunsthaus Graz
murspace.net: CreativeCommons Filmwettbewerb
18. und 19. März 2009
Im Zuge der Freischaltung des Portals murspace.net lädt das MedienKunstLabor in
Zusammenarbeit mit den Grazer Vereinen IG Fimen, mur.at und Spektral zu einem
CreativeCommons (CC)-Treffen. Den Einstieg bildet ein CCFilmwettbewerb!
Ansonsten wende ich mich dann aber wieder
vergnügt den üblichen "Männerthemen" zu, die mir sozusagen laufend um die
Ohren fliegen. Nachdem mir kürzlich ein Rover P6
vor die Kamera gekommen war, in letzter Zeit hagelt es Heckansichten, bin ich dieser Tage
hinter dessen Nachfolger geraten.
Der Rover SD1 war Mitte der 1970er bis Mitte
der 80er in Produktion und repräsentiert ein Stück Wohlstand in der Mittellage. Da dies
eine "Vanden Plas"-Version ist, rollt hier also eine der feinsten Fassungen des
SD1. Was für ein cooles Sofa!
März
2007Mein
Leser ist ein noch unbekannter Freund.
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