1. März 2009

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Warum eigentlich? Unsinnige Heilsversprechen. Zumal es, je nach Disposition, meist ungefähr jenseits des 15. Lebensjahres mit der Cellulite grade erst richtig beginnt und nie mehr endet. Ich denke, das liegt in der Natur vor allem des weiblichen Teiles unserer Spezies. (Aber auch Männer können diese Auffälligkeit des Gewebes kriegen.) Also sind solche Slogans der extra dummen Art eine Zumutung mit dem schlichten Zweck, jenes Unglücksgefühl zu erzeugen, das zu beheben sie dann versprechen.

Das könnte man so stehen lassen. Als eine Art der Propaganda GEGEN Menschenmaß. Falten der Haut, Haarschuppen, "Schweißflecken", unsere Kultur kennt allerhand kleine Normalitäten der menschlichen Natur, die einem als "Schande" ausgelegt werden. Wie geht sowas weiter?

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In der "Kleinen Zeitung" fand ich ein Beispiel, wie sich das entwickeln kann. Diese "Gittl" ist drei Jahre jünger als ich und mit dem frommen Wunsch bedacht worden, weiterhin immer da zu sein, "wenn wir Dich riefen", auch wenn der Lack ab ist und sie -- "ach du Schreck" -- körperlich eigentlich zum Schmeißen ist, also ein präsumptives Wrack, kurz: "DAS Mami". Es genügt nicht, daß ihre Lieben so DENKEN, sie publizieren das auch noch.

Diesen Angehörigen würde ich alles hinschmeißen und sofort mit einem zehn Jahre jüngeren Friseur durchbrennen, noch besser: mit einem 15 Jahre jüngeren Künstler, nur um diesem herzlosen Gesindel eine malerische Absage zu erteilen, über welche die Familie ein paar Jahre nachzudenken hat.

Es müßte ja nicht so kommen. Denn selbst die deppertste Verwandtschaft beginnt doch diese und jene Lebenswege nicht im Zustand von wohl organiserter Blödheit. Was ich mit folgendem Beispiel illustrieren möchte, das mir gestern zufiel. Und zwar in eben jenem Restaurant, wo sich die "Hallo Fisch!"-Geschichte zutrug. (Siehe den Eintrag vom 12. November 2007!).

Das kleine Mädchen, augenscheinlich im Vorschulalter, hat im Lokal "Hühnerfüße" geordert. Überraschend. In meinen Kindertagen war das, wenn ich mich richtig erinnere, eine Beigabe zum Suppenkochen. Ich habe auch einmal in einem asiatischen Lokal tatsächlich gekochte Hühnerfüße erhalten. Es ist wenig dran, was sich abnagen läßt. Der Geschmack ist ... zurückhaltend. Die Konsistenz ist irritierend.

Das kleine Mädchen erhielt schließlich ... gebackene Hühnerflügel. Das fiele also, übertragen, eher in die Kategorie "Hühnehände". Dieses Mädchen ("Orangensaft mit Wasser und einem Strohhalm.") baute sich vor seinem Großvater auf, um ihm ein Erlebnis vorzutragen. Es gehe um die Königin der Nacht. Die singt so. (Pose auf Zehenspitzen.) "Mein Herz kocht in einer Suppe! Mit Knoblauch!"

In der "Erwachsenen-Fassung" bei Mozart lautet das: "Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen!" Was ich damit sagen möchte? Nun, so liebenswürdig und wach können Kinder sein. man fragt mit dem seligen Georg Danzer: Wo kommen bloß alle die depperten Erwachsenen her?

Übrigens! Das Ringen um Attraktrivität ist zum Glück nicht a priori ein Ringen um das, was in der jeweiligen Gegend unter Schönheit verstanden wird. Bei "news" hab ich dazu ein interessantes Statement der Schauspielerin Monica Belluci gefunden:

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August 2004

Voltaire soll zu Rousseau gesagt haben: Man bekommt Lust auf allen Vieren zu gehen, wenn man Ihr Werk liest.

[Hinfällige Notizen] [***]


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