4. Februar 2009 Ungleichzeitigkeit.
Eines der gewichtigsten Phänomene menschlicher Gemeinschaft. Ungleichzeitigkeit prägt so
vieles, was wir uns gemeinsam vornehmen. Es will beiw eitem nicht alles synchronisiert
werden. manches gelingt bloß, wenn sich Ungleichzeitigkeiten in Resonanz bringen lassen.
Wir haben in der Oststeiermark eine offene Situation, in
der sich Kunst- und Kulturschaffende mit höchst unterschiedlichen Intentionen nun seit
rund zwei Jahren laufend zu Arbeitstreffen an einen gemeinsamen Tisch setzen. ("kunst O.ST") Für mich ist
das eine extrem aufschlußtreiche Erfahrung.
Es erweist sich quasi als eine soziokulturelle Klimakammer
mit sehr kontrastreichen Wetterlagen. Mir fällt auf, daß gar nicht so wenige Leute dabei
sind, deren Verlangen nach Rang und öffentlicher Sichtbarkeit in keiner angemessenen
Balance mit ihrem Arbeitseinsatz ist. (Mein plattes Credo: Professionalität kommt von
Arbeitszeit.) Längerfristiges Planen, gestützt auf solide inhaltliche Arbeit, finde ich
dann nur unter den Professionals. Es sind im Plenum eben höchst kontrastreiche Positionen
zu entdecken.
Eine Installation wie jene von Vito Pace [link] (oben), die
JETZT einen Akzent setzt, der sich erst im kommenden Herbst innerhalb eines größeren
Ganzen einlösen wird, ist auch eher eine Sache von Leuten, die im Engagement über das
bloß eigene Werk hinausblicken.
Gestern hatte ich mit den Kunstschaffenden Walter Kratner
und Linda M. Schwarz einen früher ausgelegten Faden aufzugreifen. Einige Leute von uns
waren 2008 in Bukarest gewesen, um sich da umzusehen: [link] Wir wollen nun für
die Stadt ein künstlerisches Projekt entwickeln, das einen weiteren Beitrag ergibt,
regionales Kunstgeschehen mit internationalen Zusammenhängen zu verknüpfen.
Ich hatte in einem früheren Ansatz für
Bukarest notiert: Europe as a fiction and a bunch of facts". Jetzt wird die
Geschichte quasi völlig neu aufgerollt. Im "Labor" kocht also ein
Süppchen, welches nicht gerade dünn ausfallen wird.
Cut!
Das war gestern eine beeindruckende Headline.
(Quelle: "Der Standard")
Würde diese Republik immer von so fixen Reaktionen belebt werden, wenn es um die
Demokratie geht, ich wäre -- politisch gesehen -- ein ausgesprochen fröhlicher
Staatsbürger.
Diese Headline vom letzten Montag illustriert freilich,
daß es auch langsamer geht. (Quelle: "profil") Die Entourage der Blutbefleckten werden wir vermutlich
nie loswerden. Es ist viel zu verlockend, sich auf völkische, vaterländische und
rassistische Konzepte zurückzuziehen, statt sich den sehr komplexen Problemen der
Gegenwart zu stellen und da um Lösungen zu ringen, die sich mit einer "Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte" verläßlich in Einklang bringen lassen.
Dann müßten wir überdies viele unserer
"Standortvorteile" aufgeben. Denn ein Hauptproblem der Menschheit ist sicher die
rasend ungerechte Verteilung der verfügbaren Mittel. Viele wollen es sich nicht genauer
vorstellen. Dabei läßt es sich über einfache Bilder begreiflich machen. Eine der Fragen
könnte lauten: "Wie viel sauberes Wasser und wie viel Energie darf ich pro Jahr
verbrauchen?"
Gehen wir doch davon aus, daß die Antwort darauf keine
Auskunft darüber gibt, wie tüchtig ich bin. Ein Großteil der Menschheit kann ihr Lebtag
gar nicht so fleißig sein, um auch nur annähernd einen so hohen Verbrauch dieser Mittel
genießen zu dürfen wie ich. Es ist, wie so vieles, primär eine Frage der
Verteilungsgerechtigkeit. Das wird man von "Salonrechten und Kellernazis" eher
nicht zu hören bekommen.
Hat sich übrigens schon herumgesprochen, daß der Bischof
von Rom eben einen Kleriker geehrt hat, der aktiver Holocaustleugner ist? (Das meint Richard Williamson:
"Dort wurden keine Juden in den Gaskammern getötet! Das waren alles
Lügen, Lügen, Lügen! Die Juden erfanden den Holocaust, damit wir demütig auf Knien
ihren neuen Staat Israel genehmigen.")
>>Die deutsche Kanzlerin Merkel hat vom
Papst nach der Aufhebung der Exkommunikation des britischen Holocaust- Leugners Richard
Williamson eine Klarstellung gefordert. In einer Reaktion auf die strittige Entscheidung
des Papstes erklärte Merkel am Dienstag in Berlin: "Es geht darum, dass vonseiten
des Papstes und des Vatikans sehr eindeutig klargestellt wird, dass es hier keine Leugnung
geben kann."<< [Quelle]
Das Personalbüro im Vatikan muß ja schlimm beinander
sein, wenn da schon solche Leute restauriert werden. Die Blutbefleckten haben so ihre
Renaissancen ...
Cut!
"Das wunkt." Ich kann nicht erklären,
was damit gemeint und wie es dazu gekommen ist. Meine Vermutung: Ein Rest aus dem
üblichen Löschvorgang, wenn ich hier eine neue Page anlege. Genau! Ich arbeite nach wie
vor einigermaßen stur auf HTML-Ebene und weigere mich schon seit Jahren beharrlich, auf
ein "Content Management System" umzusteigen.
Schwank am Rande:
Ich tue das nach wie vor mit einem frühen Frontpage Editor, Version 2.0.2.926.
Copyrightvermerk: "1995-1997". Das ist eigentlich in EDV-Dingen ganz und
gar unüblich. Eine so alte Software zu verwenden konstituiert eigentlich ein Kuriosum.
Ich fürchte, ich werde dieses Paket mangels Kompatibilität nicht mehr über den
nächsten Betriebssystem-Umstieg mitnehmen können.
Warum ich an diesem HTML-Modus hänge? Das gesamte
Datenmaterial ist in meinen Händen, auf meinem rechner, und nicht bloß irgendwo in
irgend einer Datenbank, auf die ich keinen Einfluß habe. Allein der Basisbestand meiner
Website umfaßt rund 54.000 Dateien. Eine CMS-Version ist zwar sehr viel komfortabler zu
warten, doch ich kann hier eben an jedem Byte dieser tausenden Dateien bei Bedarf
herumlöten. Versuchen Sie das einmal in den Tiefen der Server-Bestände Ihres Providers
...
Oktober
2007Ich
bin immer noch unausgeschlafen und sehr vergnügt.
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