kunst O.ST: aktuell #27

Eine kleine Delegation von "kunst O.ST" war eben in Bukarest, um einige weiterführende Kontakte zu knüpfen und Optionen zu besprechen, auch um Kunstschaffende aus allen Himmelsrichtungen Europas zu treffen.

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Von links: Linda M. Schwarz, Romelo Pervolovici,
Sigrid Meister (hinten), Mirjana Selakov und Martin Krusche

Die Gemeinde Gleisdorf hat dazu einen ungewöhnlichen Schritt gesetzt. Kunsthistorikerin Sigrid Meister, zuständig für das neue "Museum im Rathaus" ("MIR") wurde auf diese Reise mitgeschickt. Eine Ebene dieser Reise war einer engeren Zusammenarbeit mit der Crew beim Entwickeln der neuen Verbindungen gewidmet. Gegenwartskunst soll in Gleisdorf mit internationalen Verknüpfungen stattfinden.

Andrereseits hatte Meister Gelegenheit, die Realisierung dieser Bukarester Biennale aus der Nähe zu sehen und dabei zwei international renommierten Kuratoren zu begegnen. Ami Barak, der die Biennale kuratiert hatte, und Adam Budak, der einen Workshop über Kunstkritik hielt.

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Hier der rumänische Bildhauer Romelo Pervolovioci (links), Initiator der aktuellen Biennale in der Bukarester "Sala Dalles", im Gespräch mit dem Kurator Adam Budak. Ein anderer Teil der Reise galt einem Besuch des "Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst“ („MNAC“), wo ein Arbeitstreffen mit Kuratorin Carmen Iovitu stattfand.

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Das "MNAC" ist an einem Ort etabliert, an dem sich vertraute Dimensionen auflösen, da der Gebäudekomplex in Größen gehalten ist, die in Europa ohne Beispiel sind.

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Bukarest als Ganzes ist für "Westler" von gewöhnungsbedürftigen Eigenheiten, voller Eindrücke und Überraschungen, an denen vorgefaßte Meinungen abrinnen. Das mag für den Blick nach dem Süden und dem Osten Europas ohnehin eine naheliegende Situation sein; daß man seine Mutmaßungen am besten schnell hinter sich läßt, um sich mit Fragen zu befassen. Fragen nach dem, was man vorfindet und was es bedeutet. (Siehe dazu auch Krusches Log, Eintrag # 1219!)

[breathe slow in the fast beat of bucharest]

Cut!

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Ist es der Anruf oder das Blitzlicht der Kamera in der milden Herbstsonne, wodurch Gleisdorfs Kulturreferent Hannes Felgitsch zu diesem Gesichtsausdruck kommt? Ungeklärt! Aber das Gespräch war unter anderem einem Thema gewidmet, das manchen Kunstschaffenden sauer ist.

Es ging um die Agenda der Gemeinde. Kulturpolitik. Einsatz verfügbarer Budgets. Felgitsch wird bei einem der kommenden Plenar-Treffen von "kunst O.ST" dieses Thema darlegen. Zwar kauft die Gemeinde gelegentlich, eigentlich laufend, Kunstwerke an. Aber es zählt definitiv NICHT zu den Agenda der Kommune, Kunstproduktion zu finanzieren.

Das heißt, es werden zwar nach Maßgabe materieller Möglichkeiten sporadisch Werke gekauft, die dann etwa in den öffentlichen Gebäuden zu sehen sind. Es wird auch in Kunstwerke investiert, die dem Bereich "Kunst im öffentlichen Raum" zuzurechnen sind.

Darüber hinaus ist es aber wenig wahrscheinlich, so Felgitsch, daß Kulturausschuß und Gemeinderat sich werden bewegen lassen, Budgetmittel für die primäre Kunstproduktion aufzubringen ... also etwa für Vorhaben von "Kunst O.ST" Künstlerhonorare zu bezahlen.

Cut!

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Leere Haken im "forum KLOSTER". Hier wurden nach einer Vernissage Bilder abgenommen, weil ihre Inhalte für Diskussionsstoff gesorgt hatten. Andere Bilder wurden verhüllt ... was mindestens nach den lauten "Kopftuchdebatten" in Österreich ein wenig skurril wirkt. Siehe dazu mehr Details im Eintrag #99 des "next code: log"!

Wäre also zu erörtern, was es für uns Kunstschaffende bedeutet, wenn hierzulande Bilder verhüllt und/oder abgehängt werden. Was sagt das über Bedingungen der Gegenwartskunst? Welche Kompetenzen wurden da offenbar vernachlässigt, wären allenfalls gefordert?


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