24. November 2008 Einiger
Spaß bei einer Versteigerung von weihnachtlichen Gütern zugunsten eines Sozialbetriebes.
Richard Mayr, Hausherr der Gleisdorfer Stadtapotheke, hat hier als Auktionator einen harten Job gehabt. Bei
Verläufen, wo einander hartnäckige Matches geliefert wurden. Was dann etwa ein Arzt dem
Gewinner eines Durchganges, der ihm was weggeschnappt hatte, das so quittierte: "Dir
wird sicher einmal was weh tun." (Diabolisches Grinsen.)
Und all der vorzügliche Wein, denn Mayr läßt sich bei
solchen Gelegenheiten niemals lumpen. Ich hatte strengen Verzicht zu üben, weil mein Sohn
mit Freunden sich in Weiz umtrieb, wofür ich als nächtlicher "Rückholdienst"
gebucht war. Da der Bursche inzwischen seinen Sechzehner hatte (Siehe Eintrag vom 18. November 2008!), dürfen solche
Ausflüge inzwischen bis nach Mitternacht dauern.
Da riet mir ein potenzieller Zechkumpan in der Apotheke:
"Zahl ihm ein Taxi, dann kannst hier was trinken." Gute Idee. Aber so
verbrächte ich kaum noch Zeit mit meinem Buben. Ein Dilemma. Denn die nächtlichen
Fahrten sind gesicherte Gemeinsamkeiten im sonst völlig auseinanderfallenden Ensemble von
Teenager- und Erwachsenenleben.
Ich entschied mich diesmal gegen den Wein und für meinen
"Nachtdienst", fuhr den Weizberg grade hinauf und quer wieder herunter, denn in
der Nacht auf Sonntag war hier der erste Schnee gefallen. Keine aufregende Sache und doch
ein schönes Zeichen unterscheidbarer Jahreszeiten.
Rutschen auf Abschüssigkeiten; Orientierungsfragen ... ich
wurde dieser Tage gefragt, wie man sich denn auf meinem Terrain im Web auskennen könne.
Na: Gar nicht! Allein der aktuelle "Hauptbereich" enthält momentan 45.278
Dateien in 1.007 Ordnern. Wie viel der "Archivbereich" enthält, ahne ich nicht
einmal. Ich habe keinerlei Idee, wie man diese Datenmenge als Einzelperson überschauen
könnte.
Früher, also vor wenigen Jahren, waren dabei Menüführung
und "Hotlists" = Listen mit Links, sehr viel wichtiger, denn via Modem online zu
sein war beid er Sucherei vergleichsweise zeitraubender und kostenintensiver. Heute, mit
Breitbandanschlüssen und mächtigen "Suchmaschinen", ist es etwas leichter
geworden, auf einer Website bestimmte Inhalte zu finden.
Ich staune derweil über Leute, deren eigene Website
vielleicht 200 Pages haben, die das für ein Maß irgendwelcher Dinge halten. Es hat sich
offenbar noch nicht herumgesprochen, daß Data Overflow heute unausweichlicher Standard
ist und individuelle Suchroutinen längst zu den nötigen Kulturtechniken gehören wie
Lesen und Schreiben.
Cut!
Ich lese, daß Österreich wieder eine Regierung hat. Darf
ich mich freuen? Denn es ist einigermaßen evident, daß in Österreich seit Jahren eher
nicht regiert wurde. Die Headline finde ich mehr als beunruhigend: "Die Neuauflage
der Großen Koalition steht." Aber das muß in einer Demokratie wohl akzeptiert
werden.
>>Wien (APA) - Die Neuauflage der Großen Koalition
steht. Die Verhandlungsteams von SPÖ und ÖVP einigten sich am Sonntagnachmittag auf eine
Fortsetzung ihrer Regierungszusammenarbeit. Werner Faymann wird somit zum elften
Bundeskanzler der Zweiten Republik. Josef Pröll übernimmt den Posten des Vizekanzlers.
Nicht mehr mit dabei ist Außenministerin Plassnik.<< [Quelle]
Was genau ich da beunruhigend finde? Ich darf
den Künstler Peter Weibel zitieren. (Siehe rechts! Quelle: "Der Standard") Also eine "Post-Demokratie". Das gibt einigermaßen zu
denken. Ich hab das Motiv für mein "Labor" bei "kunst O.ST"
aufgegriffen:
"Kompetenzverlust als gesellschaftliches Ereignis"
[link] Diese
Dinge wollen ja nicht bloß hinter verschlossenen Türen bedacht werden. Ich beginne nun,
das in "kleinen Inszenierungen" nach draußen zu tragen.
Dabei geht es mir um die Debatte mit erfahrenen Leuten.
Gespräche mit Menschen, die aufgrund ihrer Berufserfahrungen sehr genau zu sagen
vermögen, was da wo verrieben ist, welche Mängel an Kompetenzen und Redlichkeit sich
dabei ergeben haben. Der eben gelaufene Wahlkampf in Österreich hat den Status quo
beklemmend illustriert. |
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