kunst O.ST: zur debatte gestellt (seite #3)

Kompetenzverlust als gesellschaftliches Ereignis
(Zur Arbeit an Ursachen)

Ich habe einige Gespräche geführt, die mich nun in der Frage weiterbringen, was denn PRAKTISCH zu tun sei. Es haben ja viele Leute des "Round Table" vom Weizberg zugestimmt, daß bei diversen Instanzen der Gesellschaft ein Mangel an Redlichkeit festzustellen sei.

Auch wenn gemeint wird, das sei ja nichts Neues, bliebe zu klären, wie denn nun ein etwas genauerer BEFUND über diesen Zustand GENAUER aussieht.

Dabei halfen mir die erwähnten Gespräche und ein Interview, das Andrea Schurian mit Peter Weibel geführt hat. (Quelle: "Der Standard")

Es ist zugleich ein passabler Beleg, was vom KUNSTFELD her zu diesen Themen beigetragen werden kann; denn Peter Weibel ist eben ... genau: Künstler.

Diese Erfahrung werden vielleicht manche unter uns bestätigen: Wie manchmal im Mangel von Wissen und Kompetenz Entscheidungen autoritär und irrational durchgesetzt werden.

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Das alles ist natürlich kein monokausales Phänomen, sondern solche Zustände haben viele sehr verschiedene Quellen. Eine davon streicht Weibel heraus:

>>Die Massenmedien, das Fernsehen an der Spitze, haben die Unterhaltung dem Wissen vorgezogen. Diese Unterhaltungs- und Eventkultur toleriert nichts anderes mehr als sich selbst und blendet jede kritische Intelligenz aus.<<

Das komplette Interview vom 20. November 2008 ist HIER im Internet zu finden. Es fügt sich sehr gut zu den Gesprächen, mit denen ich nun einige Personen für eine Aktionsreihe gewinnen konnte.

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Franz Wolfmayr, Präsident der EASPD ("European Association of Service Providers for Persons with Disabilities"), kritisiert das massive Einbrechen eines "Qualitätsjournalismus", was zur Folge hat, daß komplexe Themen auf dem "Boulevard" nicht mehr bewältigt und angemessen dargestellt werden.

Er wird mit mir eine der kommenden "Schaufenster-Sitzungen" absolvieren. Auf die Idee für so ein Setup kam ich durch die abschließende Session von "next code: exit" ("steirischer herbst"). Zwei Personen sitzen einander gegenüber, führen eine Debatte, die NICHT technisch verstärkt und so an ein Publikum gerichtet wird.

Der Ort des Geschehens ist "halb-öffentlich": Ein Schaufenster oder ein Foyer hinter großer Glastür. Das Thema wird via Medien angekündigt. Das Gespräch wird aufgezeichnet und später in einer Edition auf CD verfügbar gemacht.

Es können sich Menschen nach Belieben -- von der Straße herein -- dazugesellen, aber der gesetzte Rahmen limitiert die Dimension der jeweiligen Session.

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Richard Mayr, Hausherr der Gleisdorfer Stadtapotheke, hier bei einer Versteigerung zugunsten eines Sozialbetriebes, hat mir schon zugesagt, daß wir die erste Session bei ihm realisieren können.

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Künstler Walter Kratner wird mit mir einen Part absolvieren, in dem es um die Milliardenschwere Werbeindustrie geht, die unser aller Alltag ständig durchdringt, von der -- neben ihren Informations-Agenda -- letztlich die Lüge zum akzeptierten Standard erhoben wird, was enorme Konsequenzen bezüglich unserer kulturellen Standards hat. (Siehe dazu auch: next code: log #102!)

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Dazu kam inzwischen eine weitere Zusage. Der Historiker Robert F. Hausmann ist intensiv mit Sozialgeschichte befaßt und ein profunder Kenner geschichtlicher Hintergründe dieser Region. Er wird mit mir voraussichtlich das Thema "Reden über Gleisdorf" angehen. Das meint Kontraste zwischen Lebensrealitäten und gegenwärtigen Legendenbildungen, die sich eine soziale Gemeinschaft leistet, um gewisse Differenzen und Unvereinbarkeiten zu kompensieren.

Diese Reihe wird im Rahmen des "kunst O.ST-Labor" realisiert und bildet einen Abschnitt innerhalb jener Form des "Lebenden Theaters", das ich seit Jahren auf der "Bühne" eines realen Teils der Region umsetze: [link]


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