25. September 2008 Herbsttage.
Die Chorproben mit
"Skart" laufen. Mitte Oktober wird dann zur Eröffnung öffentlich gesungen
werden. (Genau! Stichwort "steirischer herbst".)
Aber schon heute abend weist eine weitere
Station dort hin. Kunsthistorikerin Mirjana Selakov gibt einen Überblick, wie sich die
Kunstszene Serbiens nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hat, um im Sezessionskrieg
anzukommen. [link] Eines von mehreren möglichen Beispielen der engen Verbindungen und
Wechselwirkungen von Kunstschaffen und gesellschaftlichen Prozessen. Das ist nicht
zwingend verbunden. Aber ich denke, wer darauf verzichtet, sich mit seiner Umgebung
auseinanderzusetzen, sollte wenigstens auf ein geniales Werk verweisen können. Ansonsten
bleibt doch schwer nachvollziehbar, warum jemand ausschließlich mit sich selbst befaßt
sein sollte. |
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Übrigens! Zusammenhänge! Fery
Berger, Initiator der "Solidarregion
Weiz", war ein maßgeblicher Impulsgeber für "kunst O.ST". Fery hat gestern
in Gleisdorf eine sensationelle Veranstaltung über die Bühne gebracht.
Der aktuelle Bankenkrach in den USA ist
zugleich eine Erschütterung der weltweiten Geldwirtschaft geworden. Aber wie und was und
warum überhaupt? Das schien mir bisher etwas schwer begreiflich. Was sich ändert, wenn
man sachkundigen Leuten zwei Stunden zuhören kann.
Fery brachte (auf dem Foto von links) den
Soziologen Gero Jenner, den
Kapitalmarkt-Fachmann Arndt M. Hallermann (Raiffeisenlandesbank Steiermark) und den
Volksbanken- Vorstandsdirektor Manfred P. Kunert an einen Tisch.
Ich hatte in meinem Eintrag vom 17. September auf China bezogen scherzend notiert: "Da
denke ich mit meinem schlichten Gemüt natürlich: Amerika aufkaufen? Interessanter Plan."
So war ich entsprechend verblüfft zu erfahren, daß das real geschieht. Ich werde hier
noch ausführlicher erzählen, was ich gestern alles zu hören bekommen habe.
Beunruhigend und beruhigend zugleich. Aber vor
allem geradezu demütigend: Was uns im aktuellen Wahlkampf alles erzählt wird, wodurch
das Wohlergehen Österreichs gefährdet sei, handelt zu einem erheblichen Teil so zynisch
und verlogen genau NICHT von diesen maßgeblichen Zusammenhängen.
Dazu passend, an gestern anschließend, hier ein weiteres Blatt aus der Kampagne von
Regisseur Ernst M. Binder.
Der Ernstl schrieb dazu die
nebenstehende Losung. Die Schönfärberei auf Österreichs Plakatwänden, das
Instrumentalisieren einer sogenannten "Ausländerproblematik" und einige andere
Spielarten der Unredlichkeit verschleiern, was zur Zeit dargestellt, erklärt, vermittelt
werden müßte. |
Der
Mensch braucht ein Leitbild.
Fest muss er stehn für das Schöne;
Zu dem, was einst unser Land prägte:
TU FELIX AUSTRIA NUBE.
Ich bin gerne Österreicher!
GUT - Liste Gutmensch |
In welches weltweite Kräftespiel wir eben
geworfen wurden. Kunert sagte gestern zur Bankengeschichte pointiert und ausdrücklich:
"Uns haben ein paar Wahnsinnige an den Rand des Abgrunds gedrängt." Es besteht
einiger Kläungsbedarf, was damit konkret gemeint ist.
Cut!
Hat es nachteilige Wirkungen auf Menschen, wenn ihnen
Kriegs- und Kampfszenen vollkommen unrealistisch vorgeführt werden? Darüber gibt es schon
lange heftige Debatten. Ich nehme an, da ist allerhand an belegbaren Wirkungen, wenn ich
einrechne, daß das Pentagon laufend sehr viel Geld nach Hollywood schickt.
Ich habe es kürzlich von der anderen Seite her angepackt,
als ich Gelegenheit fand, mit Oberst Hans Tomaschitz ein paar Takte über solche Dinge zu
plaudern. (Siehe dazu auch: "shqipetaret"!)
Der Profi-Soldat kann aus eigener Anschauung einiges über
erlei Situationen sagen. Also hab ich ihn gefragt, ob er sich solche Filme ansieht. Und
falls ja, was er davon hält, wie er einschätzt, was man da sieht. Ich nannte als
Beispiel "Black Hawk
Down" von Ridley Scott.
Tomaschitz lächelte und winkte verächtlich ab. Ja, er
kenne den Film, wenigstens ein Stück davon, aber er schaue sich sowas nicht zu Ende an.
Langweilig. Unrealistisch. Erstens gehe da alles viel zu schnell. In einem realen Gefecht
hätte es niemand so eilig, ins Feuer zu geraten.
Zweitens werde im Film viel zu viel geschossen und
getroffen. Der Gefechtsstreß ergebe meist eine völlig andere Situation. Drittens und
überhaupt ... Er könne nur staunen, wie schnell sich da jemand zurechtfinde, komme
gerade in einer Situation an, habe keine Orientierungsprobleme, kenne sich sofort aus,
auch die Kommunikation klappe meistens, aber so sei das in einem realen
Gefecht nicht.
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