1. Dezember 2006
Gestern hat das "splitterwerk" im Grazer Stadtmuseum seine Fischer von Erlach-Ausstellung eröffnet. (Siehe
Eintrag vom 23. November!) An der Schau ist
verblüffend, daß sie nicht einfach Arbeiten des bedeutenden Meisters der Architektur
zeigt, sondern quasi die Debatte mit ihm aufnimmt. Nicht diskursiv, auf visueller Ebene.
Es ist einigermaßen mutig, in die Arbeit eines so
bedeutenden Exponenten seines Genres hineinzugehen. Und war mir eine entsprechend
anregende Lektion, wovon das handeln kann, die Hintergründe des eigenen Tuns
auszuleuchten, die Vorleistungen anderer, ohne die ja eigenes künstlerisches Schaffen gar
nicht denkbar ist.
Cut!
Von: "Lauwers Tine"
An: "Savva Petros"
Betreff: why sausage is so small?? :-)
Datum: Donnerstag, 30. November 2006 18:06
Diese Betreffzeile einer Werbemail offenbart auf geradezu
rührende Weise den trüben Schatten, der von fadenscheiniger Selbstüberhöhung abfällt.
Man braucht sich dazu bloß noch das nackte Männchen vor dem Spiegel vorzustellen ...
Cut!
Zum populären Klischee, den Nazi-Barbaren ihren Bau der
Autobahnen als etwas Anerkennenswertes gutzuschreiben (Siehe Eintrag vom 29. November!), meinte Übersetzer Michael Roloff:
>>obtainable figures on the number of people put to
work building same in the thirties, beton manufacture, etc. wolfgang schievelbusch
published a reliable comparison on the similarities of f.d.r's and hitler's make work
policies to overcome the early 30s world wide depression, only ww ii solved the problem
for the u.s. which has integrated the military industrial complex into the fabric of its
economy. to use this as some kind of excuse for the nazis is something altogether.<<
An einer anderen Stelle unserer Erörterung, warum man sich
das Raub- und Mordsystem hinterher so zurechtredet, meinte Roloff:
>>well, the cliche is the recollection, dim,
that people got work again, if only as k.z. guards. here communities welcome the prison
industry if they have high unemployment. i imagine the cliche is used as an excuse to
limit an oxen's dim sense of guilt. after all, the "sheeples" indeed have such a
limited room of movement, not that you and i have all that much more.<<
So gemütlich ging es damals auf der Autobahn zu. 1937 fuhr
der legendäre Bernd Rosemeyer da einen Rekordwagen der Auto Union (heute: Audi) auf der
"Reichsautobahn" zwischen Frankfurt und Darmstadt. Es waren die Glanzzeiten von
Ferdinand Porsche und wer bei den Nazi was bedeuten wollte, bestand auf einem
Kompressor-Mercedes.
Die Autobahnen der Nazi, ein tolles Geschäft für die
Baubranche, Rollbahn für die Armee, Spielplatz für Wohlhabende, nicht durch eine
angeblich vorzügliche "Arbeitspolitik" der Nazi finanziert, sondern durch Raub
und Mord.
Rosemeyer ist übrigens bei einem der Rekordversuche auf
der Autobahn ums Leben gekommen. Motorjournalist David Staretz war so freundlich, mir eine
Szene zu diesem Thema für das Projekt "The Junction" zu stellen: [LINK]
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