29. April 2006

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Das ist Thunfisch. Man ahnt, dieses Tier ist nicht von der Lieblichkeit einer Forelle, sondern hätte sich vermutlich mit meinem Oberschenkel messen können. In Größe und Kraft. Ich bin von der Konsistenz des Fleisches immer wieder erstaunt. Was mich wohl als Raubtier ausweist. Wenn auch als einigermaßen zivilisiertes Exemplar.

Die Struktur des Fleisches zeigt eine bemerkenswerte Schönheit. Womit ich mich thematisch an eine Stelle verrannt habe, von der ich keinen eleganten Übergang zu einem anderen Thema finde.

Weshalb ich hier eine Empfehlung von "monochroms" bagasch-liste aufgreife. Eine Wanderung durch das "Museum of Bad Album Covers" läßt einen unweigerlich auf düstere Erinnerungen stoßen ... Ich habe keinen Zweifel, die Verhältnisse sind in meinen Kindertagen genau so gewesen. Daß man sich besser in solche Auftritte flüchtete. Als zu klären, in welchen Verhältnissen man sich gerade befindet.

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Womit ich meine, die Heuchelei sei offenbar eine Art von Rettungsanker, wenn Klarheiten einen Krieg in die Familien tragen würden. Oder müßte man annehmen, eine Mutter, die von ihrem Sohn so angeblickt wird, habe vermutlich nichts anderes verdient?

Nun finde ich mich in diesem Eintrag zum zweiten Mal an einer Stelle, von der ich keinen eleganten Übergang zu einem anderen Thema finde. Also auf zum nächsten Bruch:

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Das Fundstück, das mir Manfred Haspel vom österreichischen Tatra-Club geschickt hat, sind die Überreste eines Tatra 77 des herausragenden Ingenieurs Hans Ledwinka. In einer Ansicht, die dem Enthusiasten das Herz brechen kann. Die formale Ähnlichkeit der Frontpartie dieses Tatras mit dem "VW Typ 1", dem "Käfer", ist bemerkenswert. Allerdings hatte Ledwinka sein Auto gebaut, da war Porsches "Volkswagen" noch nicht da gewesen.

Cut!

Ein Herrenmensch steht vor Gericht. "Von Beruf bin ich Soldat", soll der Mann laut "Der Standard" zum Richter gesagt haben. Und er scheint sich schwer damit einrichten zu können, was sein Berufsstand in die Welt zu setzen beigetragen hat. An vielfach prominenter Stelle.

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Wozu übrigens mein Berufstand, die schreibende Zunft, ganz erhebliche Vorarbeit geleistet hat. Denn die Menschenverachtung und das Ausüben von Grausamkeiten ist in der Regel kein pathologischer Vorfall. Es geschieht, wie unsere Erfahrungen zeigen, vor allem dann, wenn sich "ganz normale Leute" dazu legitimiert fühlen. Wenn solche Menschen Schwierigkeiten empfinden, die nach Komplexitätsreduktion und Spannungsabfuhr verlangen. Wenn dann Autoritäten dazu ermutigen, wenn sie die entsprechenden Rechtfertigungen liefern, geschieht es oft und plötzlich, daß häßliche Phantasien zur Realität werden.

Wie anfällig "ganz normale Leute" sind, wenn sie die Verantwortung für Greueltaten abgeben dürfen, hat Stanley Milgram in dem nach ihm benannten Experiment in furchterregender Art dargestellt und nachgewiesen.

Diesen Zusammenhang weisen Herrenmenschen bei ihren Schönredereien ganz offensichtlich mit Energie von sich. Aber es konstituiert sich in solchen saloppen Haltungen eine Art der Mittäterschaft, wie sie allerdings vor Gericht nur sehr schwer zu verhandeln ist.

Ein Kollege des Herren Soldaten, ebenfalls hochrangiger Diener der Republik, der Brigadier Paul Puntigam, hat vor fast genau einem Jahr, da John Gudenus gerade wieder mal im Gerede war, sich dazu klar geäußert. Daß nämlich die "blinde Justitia" oft von "jungen Richtern", die ja keine Zeitzeugen seien, "mißbraucht" würde, wenn sie über mutmaßliche Täter von einst Recht sprechen würden. (Siehe dazu den Eintrag vom 4. Mai 2005!)

Die beiden Herren Soldaten haben ein paar auffällige Gemeinsamkeiten. Welche mit dem zusammenhängen, was ich unlängst erwähnt habe: Es sei eine Unruhe im Land ... Denn es ist schon so, daß man sich in einem freien Land, in einer wehrhaften Demokratie jede Schäbigkeit denken darf. Aber man darf sie nicht folgenlos publizieren. Schon gar nicht, wenn man ein nennenswertes Amt dieser Republik bekleidet. Gerade dann schafft man jene Legitimationen, die sich "ganz normale Leute" nutzbar machen, wenn Kehlen durchgeschnitten werden.

Ich wiederhole es bis zum Überdruß: Jedes Massaker beginnt mit einem Krieg der Worte. Wenn sich in diesem Vorfeld der Greuel noch dazu Menschen exponieren, denen ein Teil des Gewaltmonopols der Demokratie anvertraut ist, dazu zählen Offiziere nun mal, ist erheblicher Handlungsbedarf gegeben.

[Wir Kinder des Kalten Krieges]

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