4. Mai 2005Daß im immer noch währenden "Ortstafelstreit" Kärntens eine Einigung fehlt, weil alte "Abwehrkämpfer"
territoriale Ansprüche Sloweniens befürchten, gehört zu den grotesken Blödheiten, die
man "soldatischen Männern" immer noch durchgehen läßt. Immerhin hat nun
endlich ein österreichischer Bundespräsident diesen "Heimatschützern"
öffentlich eine klare Botschaft zukommen lassen.
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Denn das sind
ja die alten Werkzeuge des Nationalismus. So agieren Nationalisten, die ohne Feindbilder
und die Phantasien von Aggressoren nicht auskommen, um ihre schwache Identität
aufzurichten. Ich hab ja unlängst zitiert: "Slowenien boomt weiterhin". Es ist
demnach weder anzunehmen, daß Slowenien Österreichs Souveränität antasten möchte,
noch daß es sich an Österreichs Wirtschaft bedienen will; wie Nationalisten gerne
andeuten.
Soll man froh sein, wenn die alten Chöre der
Menschenverachtung offen erklingen, statt im Verborgenen? Gerade erst hatte sich der Offizier John Gudenus mit seinem
unappetitlichen Gestammel zum Holocaust wieder einmal aus dem Fenster gelehnt.
Nun sehe ich, wie ein Offizier aus der Provinz, der sich
während des jugoslawischen Sezessionskrieges an unserer südlichen Grenze hervorgetan
hat, zwar nicht explitzit, aber implizit und hinreichend deutlich die Verfolgung von
Kriegsverbrechern aus dem Zweiten Weltkrieg als einen Mißbrauch der Justiz proklamiert. |
Brigadier Josef Paul Puntigam schreibt
regelmäßig im Süd-Ost Journal, in dessen
Ausgabe 6/2005 er uns also per Andeutung wissen läßt, daß "junge Richter",
die ja "nicht dabei gewesen sind" auch nicht über "Verbrechen gegen der
Menschlichkeit" urteilen können.
Was, konsequent weiter gedacht, bedeutet, daß eine
Soldateska, wenn nur genug Jahre vergehen, nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden
darf. Dabei ist dessen GEGENTEIL, nämlich die Gewißheit, daß NIE genug Zeit verflossen
sein wird, um Verfolgung auszuschließen, eine der wichtigsten Konsequenzen dieses 20.
Jahrhunderts von Verdun, Auschwitz und Hiroshima.
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