30. April 2005

Meine Chroniken besagen, ich habe Bruce Springsteen am 7. April 1981 gesehen. Das ging stundenlang durch die Nacht. Mit einem atemberaubenden Punch. Es war die Zeit von "The River". Am 18. April sah ich dann Johnny Cash, am 15. Juli Bob Dylan.

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Das hieß für mich nicht einfach in Konzerte zu gehen. Das waren für mich Begegnungen mit Singer-Songwriters, die in Erzählstilen, wie ich sie zuhause nicht erfahren konnte, Blicke auf die Welt zeigten, die mich fesselten.

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So ist es für mich heute noch. (Wäre von den älteren Zauseln noch unbedingt Van Morrsion zu erwähnen.) Gestern habe ich das aktuelle Springsteen-Album geschenkt bekommen, den Rest des Tages rauf und runter gehört.

Die unglaubliche Mischung eines kraftvollen Erzählens, das in Musik geborgen ist, die völlig ohne übertriebene Gesten auskommt.

So geht das; egal welches Genre man bevorzugt.Dieses Erzählen über die verwehenden Spuren, die wir setzen ...

Cut!

Verwehenden Spuren. Die kann man gerade draußen auf den Feldern sehen. Wo die Erde plan und trocken da liegt, von Rinnen durchzogen, welche die Räder des schweren Geräts hinterlassen.

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Psychologin Monika Specht-Tomann war mit mir auf der Strecke, ausgehend von jener Stelle, wo wir Mitte Mai den Geburtstag von Jasper Johns feiern werden.

Cut!

Wer ein lahmes Ego hat, wird vielleicht dazu neigen, es auf Kosten anderer aufzurichten. Wer seine Ichschwäche zu einem notorischen Zustand auswachsen läßt, wird seine Selbstdefinition vielleicht am liebsten durch "Feindmarkierung" vornehmen.

"Wer ich bin, willst du wissen? Na, schau den an, so einer bin ich nämlich nicht!" An die Stelle von "so einer" kann dann Tschusch, Kümmeltürk, Saujud, Schwuchtel etc. gesetzt werden.

Das ist eine Basisübung des Nationalismus. Die Erfahrung in Europa besagt, daß solcher Nationalismus immer räuberisch ist. Er läßt seine Gefolgschaft dazu tendieren, was die Nazi und ihre Nutznießer vorexerziert haben: Das Ausplündern, Vertreiben, Ermorden und Versklaven von Menschen.

Dieser Aspekt ist wichtig. Denn das Irrationale des Rassisten hat einen höchst rationalen Bezugspunkt. BEUTE. Was wurde im Holocaust nicht an Beute gemacht, die HEUTE noch in unserem Land, in unserer Wirtschaft Zinsen trägt. Und zwar auf Konten derer, die damals NICHT zu den Opfern gehörten.

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Das ist der Kontext, in dem man das furchtbare Gestammel des Bundesrates John Gudenus, lesen muß, wenn dieser Offizier und hochrangige Politiker sich zu Gaskammern äußert. (Quelle: "Der Standard")

Bei allem, was heute als gesichertes Wissen gelten darf, beim Stand der zeitgeschichtlichen Diskurse, bei aller Evidenz durch Zeugenaussagen von Opfern und Tätern ist das eine völlig unakzeptable Position für jemanden, der im öffentlichen Leben steht. (Gehen Sie, mein Herr! Verschwinden Sie von der politischen Bühne dieser Republik!)

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