6. Dezember 2005

In der Stadt Gleisdorf gab es ganz kurz den Ansatz einer Debatte über öffentliche WebCams. Und einige Einwände. Dann wurde es still. Nun habe ich nachgesehen, was sich zur Zeit noch tut. Von zwei Cameras im Zentrum der Stadt ist eine abgeschaltet. Die andere läßt nur mehr ein Set von fixen Einstellungen zu und ist nicht mehr beliebig steuerbar. Eine dritte, außerhalb des Zentrums angebracht, ist noch via Web steuerbar, läßt nette Nachtbilder zu ... [LINK]

log577a.jpg (10665 Byte)

Am kommenden Donnerstag läuft in Graz der NCC05 (Netart Community Congress), bei dem es eine Station des "CyberTrails" gibt: "Liebesgrüße aus Königsberg". [LINK] Königsberg ist die Stadt Immanuel Kants und heißt heute Kaliningrad, ist eine russische Exklave. Woher eine Webcam ein paar Einblicke anbietet. [LINK]

log577b.jpg (14968 Byte)

Hier ist eines von zwei Betten, die Graphic Novellist Jörg Vogeltanz für unsere Installation verfügbar gemacht hat:

log577c.jpg (18736 Byte)

Cut!

Nun ist die neue Leiste aufgemacht, "Wir Kinder des Kalten Krieges" [LINK] faßt Notizen zu den Konsequenzen dieser Ära zusammen. Ich hatte auf der Suche nach den anfechtbaren Stellen in einigen Büchern von Peter Handke ... keine gefunden.

Man erinnert sich gewiß, über zehn Jahre muß sich Handke nun schon Anschuldigungen gefallen lassen, er habe die Kriegsverbrechen Serbiens in diesem Sezessionskrieg verharmlost oder gar geleugnet, er habe sich auf die Seite eines serbischen Nationalismus geschlagen und sei ein Verehrer des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Slobodan Milosevic.

Suche ich in den oft genannten Büchern nach Stellen, die das belegen, finde ich ... nichts, nichts und wieder nichts. (Ganz im Gegenteil!) Frage ich bei Kritikern Handkes nach, höre ich, so sie überhaupt antworten: "Aber die Tendenzen ....!"

Naja, geschenkt! Im Zuge dieses Suchens, worauf sich denn die Anschuldigungen gegenüber Handke stützen, ist mir immer deutlicher geworden, wie selbst in meinem Milieu, unter Leuten, die sich für kritische Geister halten, gelegentlich ganz erstaunliche "Balkan-Reflexe" kursieren. Wie sich in der etablierten Politik sehr markante Momente der Unredlichkeit ereignen können, wenn manche Themen zur Sprache kommen. Wie sich in diesem "realen Österreich" ein "Operetten-Österreich" eingerichtet hat, das verblüffende Inszenierungen pflegt, den Stand diverser Diskurse zu politischen und zeitgeschichtlichen Themenstellungen schlicht ignoriert und ... und und.

Bei den Überlegungen, wie sich dies erklären ließe, fiel mir recht bald auf, wie populär Motive aus dem Kalten Krieg immer noch sind, um den Status quo in unserem Land zu erklären. Da diese Aspekte den Rahmen der Leiste "Balkan-Reflex" sprengen, führe ich sie nun in einer eigenen Leiste zusammen.

Passend zu diesem Thema, wer der öffentlichen Inszenierung des Andenkens an die Waffen-SS tätig widerspricht, ist beispielsweise wegen Sachbeschädigung dran. Ich hab das im vergangenen Winter notiert. Hanne Hiob, Wolfram P. Kastner und Hubsi Kramar haben die nämliche Kranzschleife abgeschnitten und dem Bundespräsidenten gesandt. (Siehe Eintrag vom 3. November 2004!) Die Sache hatte Konsequenzen. Aber nicht jene, die man vielleicht erwarten möchte ... Kastner hat nun (unter anderem) mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde geantwortet:

Sehr geehrte Frau Bundesminister Gastinger,

hiermit erstatte ich
DIENSTAUFSICHTSBESCHWERDE

gegen Staatsanwalt Dr. Rene Karl Fürlinger Staatsanwaltschaft Salzburg wegen Verdachts von Dienstvergehen

Begründung: [LINK]

[Kinder des Kalten Krieges]

[kontakt] [reset]

49•05