6. Dezember 2005 In der
Stadt Gleisdorf gab es ganz kurz den Ansatz einer Debatte über öffentliche WebCams. Und
einige Einwände. Dann wurde es still. Nun habe ich nachgesehen, was sich zur Zeit noch
tut. Von zwei Cameras im Zentrum der Stadt ist eine abgeschaltet. Die andere läßt nur
mehr ein Set von fixen Einstellungen zu und ist nicht mehr beliebig steuerbar. Eine
dritte, außerhalb des Zentrums angebracht, ist noch via Web steuerbar, läßt nette
Nachtbilder zu ... [LINK]
Am kommenden Donnerstag läuft in Graz der NCC05 (Netart
Community Congress), bei dem es eine Station des "CyberTrails" gibt:
"Liebesgrüße aus Königsberg". [LINK] Königsberg
ist die Stadt Immanuel Kants und heißt heute Kaliningrad, ist eine russische Exklave.
Woher eine Webcam ein paar Einblicke anbietet. [LINK]
Hier ist eines von zwei Betten, die Graphic Novellist Jörg
Vogeltanz für unsere Installation verfügbar gemacht hat:
Cut!
Nun ist die neue Leiste aufgemacht, "Wir Kinder des
Kalten Krieges" [LINK] faßt Notizen
zu den Konsequenzen dieser Ära zusammen. Ich hatte auf der Suche nach den anfechtbaren
Stellen in einigen Büchern von Peter Handke ... keine gefunden.
Man erinnert sich gewiß, über zehn Jahre muß sich Handke
nun schon Anschuldigungen gefallen lassen, er habe die Kriegsverbrechen Serbiens in diesem
Sezessionskrieg verharmlost oder gar geleugnet, er habe sich auf die Seite eines
serbischen Nationalismus geschlagen und sei ein Verehrer des mutmaßlichen
Kriegsverbrechers Slobodan Milosevic.
Suche ich in den oft genannten Büchern nach Stellen, die
das belegen, finde ich ... nichts, nichts und wieder nichts. (Ganz im Gegenteil!) Frage
ich bei Kritikern Handkes nach, höre ich, so sie überhaupt antworten: "Aber die
Tendenzen ....!"
Naja, geschenkt! Im Zuge dieses Suchens, worauf sich denn
die Anschuldigungen gegenüber Handke stützen, ist mir immer deutlicher geworden, wie
selbst in meinem Milieu, unter Leuten, die sich für kritische Geister halten,
gelegentlich ganz erstaunliche "Balkan-Reflexe" kursieren. Wie sich in der
etablierten Politik sehr markante Momente der Unredlichkeit ereignen können, wenn manche
Themen zur Sprache kommen. Wie sich in diesem "realen Österreich" ein
"Operetten-Österreich" eingerichtet hat, das verblüffende Inszenierungen
pflegt, den Stand diverser Diskurse zu politischen und zeitgeschichtlichen
Themenstellungen schlicht ignoriert und ... und und.
Bei den Überlegungen, wie sich dies erklären ließe, fiel
mir recht bald auf, wie populär Motive aus dem Kalten Krieg immer noch sind, um den
Status quo in unserem Land zu erklären. Da diese Aspekte den Rahmen der Leiste "Balkan-Reflex" sprengen, führe ich sie
nun in einer eigenen Leiste zusammen.
Passend zu diesem Thema, wer der öffentlichen Inszenierung
des Andenkens an die Waffen-SS tätig widerspricht, ist beispielsweise wegen
Sachbeschädigung dran. Ich hab das im vergangenen Winter notiert. Hanne Hiob, Wolfram P.
Kastner und Hubsi Kramar haben die nämliche Kranzschleife abgeschnitten und dem
Bundespräsidenten gesandt. (Siehe Eintrag
vom 3. November 2004!) Die Sache hatte Konsequenzen. Aber nicht jene, die man
vielleicht erwarten möchte ... Kastner hat nun (unter anderem) mit einer
Dienstaufsichtsbeschwerde geantwortet:
Sehr geehrte Frau Bundesminister Gastinger,
hiermit erstatte ich
DIENSTAUFSICHTSBESCHWERDE
gegen Staatsanwalt Dr. Rene Karl Fürlinger Staatsanwaltschaft Salzburg wegen Verdachts
von Dienstvergehen
Begründung: [LINK]
[Kinder des Kalten Krieges]
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