2. November 2005Operetten-Österreich ist putzmunter. In
"profil" #44 wird Hace
Strache auf dem Cover als "Der Billig-Haider" vorgeführt. Was die Sugegstion
beinhaltet, da wäre so eine Macher-Riege bei der Arbeit.
Bliebe die Frage, ob man nicht eher annehmen muß, daß solche Leute vor allem das
Produkt des Rechten Lagers in Österreich sind. Daß sich also diese
"Feschisten" ganz nach Bedarf zurechtstellen. In den äußerlichen und
innerlichen Anforderungen. Um das rechte Potenzial abzuholen. Mit Mitteln auf einer nach
unten offen Skala der Menschenverachtung. Im Artikel wird der vaterländische Fechtmeister
zitiert:
Strache bestätigt im anschließenden Interview dieses Zitat. Sein Kommentar: "Das
war vielleicht etwas überzogen dargestellt." So geht eben Feschismus. Fesch sein und
sich mit bestenfalls Augenzwinkern von solch atemberaubender Niedertracht ein wenig
absetzen, wenn man zur Rede gestellt wird.
Ich bin nicht erstaunt, daß es solche Positionen gibt und daß sie von Opinion Leaders
offen vertreten werden. Europa hat nun mal diesen Anteil weit rechts positionierter Leute.
Österreich hat diesen Anteil mit erheblicher Tradition.
Mich erstaunt, daß solchen Auftritten vorerst noch ganz ungenügend öffentlich
widersprochen wird. Immerhin hat unlängst
Österreichs Innenministerien ihren Ekel über solche Methoden ausgedrückt.
Rapid-Trainer Josef Hickersperger wurde in der gleichen Ausgabe zitiert: "Na ja,
das ist für mich befremdlich. Dass man mit ausländerfeindlichen Parolen so viele Stimmen
bekommt, ist ein österreichisches Phänomen." Im nämlichen Interview klingt es
folgendermaßen, wenn Hickersperger von den momentan vielversprechendsten Hoffnungen auf
seinem terrain spricht: Muhammet Akagündüz. Yüksel Sariyar.
Das tollste Stück liefert der Fechtmeister, der seine Differenz, mangels Status, nur
mit stumpfer Klinge austragen durfte, in folgender Interview-Passage:
|
Ich male mir aus,
wie Strache mit den Frustrierten in seinem Kielwasser, über einen Wirtshaustisch gebeugt,
die Inhalte des Denis Diderot oder des Immanel Kant erörtert. Ich male mir aus, wie er
sich mit diesen Leuten beim Sonntagsgottesdienst zusammenkuschelt, um mit geröteten
Wangen auf die Eucharistie zu warten.
Im Moment wissen wir leider noch nicht, was ihm Protestantismus und Orthodoxie
bedeuten.
Naja, ich erspare mir hier weitere Spekulationen darüber ... |
Übrigens. HIER
hatte Strache schon ein ähnliches "Echtheitzszertifikat" ausgegeben. Es bleibt
also vor allem unverzichtbar: öffentlich zu widersprechen!
[Der Balkan-Reflex]
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