4. Juli 2005

Es wäre zu erwähnen, daß "Jane Doe" wieder da ist. Das Schweizer Duo Mathieu & Molicnik hat sich der unscheinbaren Dame angenommen und spielt das Motiv für unseren Trail weiter:

log458d.jpg (29247 Byte)

Cut!

Da ich gestern von schwerreichen Pop-Trotteln geschrieben hab, die aus ihrem Reichtum heraus und von der Bühne herunter von Revolution reden, was ja ein ziemlich kühne Getue ist, den Begriff habe ich in den 70er-Jahren zugespielt bekommen. Ich war damals ein Weilchen im Schloß Freiberg zuhause.

In der Gaststube der Schloßtaverne waren wir damals ja auch eher rebellisch gestimmt, auf Revolutionen hoffend, uns selbst in den Künsten und im Revolutionären erprobend, eine lustige Reisegesellschaft, die selbst im Sitzen ziemlich schnell war. Oder. Vor allem im Sitzen.

Gert Steinbäcker von STS hieß damals gerade Stony Bäcker oder sogar Baker, genau weiß ich es nicht mehr. Das hatte sich sein Management ausgedacht, die erste Single war heraußen, das muß man heute vielleicht schon kommentieren, Single = Vinylschallplatte mit 17 cm Durchmesser, die mit 45 Umdrehungen pro Minute abgespielt wurde, Stony Bäcker hatte also einen weiteren Schritt in die Öffentlichkeit der heimischen Musikszene vollzogen und seine Freundin ihm für diesen Künstlernamen das Prädikat Pop-Trottel angeheftet.

Worauf er ausdauernd in Saft gegangen war und sich in der abendlichen Runde des Schlosses gründlich Luft machte. Keine Ahnung, ob sich die beiden damals von dieser Differenz wieder erholt haben.

Cut!

Johannes Grenzfurthner verbuddelt immer noch Menschen. Seit die engen gewerblichen Bindungen in diesem Geschäft gefallen sind, tun sich erstaunliche Dinge. "Experience The Experience Of Being Buried Alive" dauert noch an ... [LINK]

log458a.jpg (20890 Byte)

Cut!

Michael Thumann schrieb 1996  in "Die Zeit": "Den subjektiven Blick nimmt ihm niemand übel, allein die Fakten darf er nicht verdrehen." Soweit es die immer noch in Frage gestellten Bücher betrifft, das kann vorausgeschickt werden, läßt sich in diesen Texten keinerlei Verdrehung finden.

log458b.jpg (22284 Byte)

Was hat Handke so Provokantes an sich, daß noch heute Behauptungen gegen diese Bücher vorgebracht werden, die sich mit keiner Textstelle belegen lassen? (Siehe zum Beispiel den Grazer Kulturredakteur Frido Hütter.) Was genau ist das Problem von uns "Kindern des Ressentiments" mit dem Balkan?

Cut!

Balkan. Was ist denn damit eigentlich gemeint? Balkan oder Balkanhalbinsel bezeichnete lange Zeit die "Europäische Türkei". Die wiederum mindestens bis zum Berliner Kongreß (1878) jenen südosteuropäische Bereich meinte, der unter Herrschaft der Osmanen stand. Auf türkischer Seite sprach man von diesem Gebiet als "Rumelien".

log458b.jpg (23387 Byte)

Einschub. Nein, dieses Bild stammt aus keinem Werbeclip. Den Küchentisch hab ich noch, das Haus, zu dem die Küche gehörte, ist weg, der Mann mit dem dringenden Bedarf an Stärkung ist Karl Kaser. Professor für Südosteuropäische Geschichte. (Dieses Foto stammt vom 6. Juli 1994.)

Weiter. Von Karl Kaser stammt ein aufschlußreiches Buch aus dem Jahre 1990: "Südosteuropäische Geschichte und Geschichtswissenschaft" (Eine Einführung). Mich hatte das zu interessieren begonnen, als mir klar wurde, daß es auch in der Steiermark autochthone Slowenen gibt. Die in der Zweiten Republik völlig ausgeblendet wurden. Also. Wo beginnt der Balkan?

Dazu gibt es viele Deutungen. Der Balkan (Haimos) ist vor allem einmal ein Gebirgszug. Über den in alten Zeiten angenommen wurde, daß er von Schwarzen Meer bis zur Adria reichen und jenseits des Adriatischen Meeres weitergehen würde.

Ein Irrtum, wie der französische Geograph Ami Boué Ende des 19. Jahrhunderts nachwies. Was nichts daran änderte, daß das Wort sich als Bezeichnung der Region durchsetzte.

[kontakt] [reset]

27•05