30. März 2005

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Musolf. Hat mit seinen bemerkenswerten handwerklichen Fähigkeiten staunenswert zugeschlagen. Und Begleitbüchlein für unser Symposion im fahrenden Zug hergestellt.

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Hätte ich die Neigung, mir als Haustier einen Vogel zu halten, ich würde ihn "Bird Lancaster" nennen.

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Das Thema "Transit Zone" geht in die zweite Runde. Nun aus dem eigenständigen Projektbereich in "The Junction" überführt. So weitet sich das Netzwerk der temporär besetzten Zonen aus. Aktuell zum Beispiel in Dublin ...

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Über die "bagasch-liste" kam gestern aus Berlin folgende Nachricht von »rumpsti pumsti« (was doch etwas preußisch klingt, gegenüber dem bei uns üblichen »rummsti bummsti«):

"Mittagspause / Zebrastreifen Münzstraße / Ecke Neue Schönhauser Straße (Berlin) Zwei junge Frauen. Eine: »Manno, ich muss diese ganzen ... ehm … DINGER anrufen … wie nennt man das denn … so kleine Firmen, wo Prolls was mit den Händen machen?« Die andere schaut sich vorsichtig um, bevor sie antwortet: »Handwerksbetriebe?« Stimmen? Wir hören hin. Erratik Institut Berlin"

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Warum legt sich der Nazarener, wie gestern gezeigt, mit Autoritäten an, um herauszustellen, daß die Befreiung von Schmerzen so wichtig ist, sogar den Bruch von Regeln zu rechtfertigen? Und läßt sich dann doch ans Kreuz schlagen? Er beugt sich dem Vater und dem "höheren Prinzip".

Und er wiederholt die Szene, in der Abraham seinem Herren Loyalität beweist, in dem er seinen Sohn Isaak zu töten bereit ist. (Siehe Eintrag vom 26. März.) Das Buch Genesis schildert uns nur den Vater, der sein Kind opfern will, schweigt über das Befinden des preisgegebenen Sohnes.

Doch das Grauen Jesu wird überliefert. Er, der erwachsene Mann, formuliert am Kreuz, was das Kind Isaak durch den Vater empfunden haben muß:

"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

Dies gilt als die vierte Aussage Jesu am Kreuz. (Matthäus 27, 45-46) Es soll zwar eine schlampige Übersetzung aus dem Aramäischen sein. Aber für unser Thema ist ja jene Botschaft von Belang, die uns über die "Einheitsübersetzung" vorgelegt wird. Denn DAS ist die Erzählung, die in unserer Kultur als normativ erachtet wird. DAS ist die Nachricht an die jungen Männer der Christenheit.

Hier verbinden sich die Szenen. Isaak / Jesus. Der Vater opfert sein Kind für ein angeblich "höheres Gut", das wir nicht zu verstehen, nur zu glauben brauchen. So lautet, wie schon angedeutet, die erste Lektion des Terroristen. Denn in dieser Zuschreibung muß "das Menschliche" in jemandem zusammenbrechen und auf der Strecke bleiben: Du bist nun Fleisch für eine Geste.

Antigone, aber auch ihr Vater Oidipus, haben den arroganten Tyrannen getrotzt. Beide haben sich jenen widersetzt, die geneigt waren, das Leben ANDERER als Gehorsamsbeweis verlöschen zu lassen. (Allerdings haben sie auch beide einen enorm hohen Preis bezahlt, um diese rituelle Geste des Peinigens energisch zurückzuweisen.)

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13•05