29. März 2005 Ich stoße
mich sehr an dieser öffentlichen Inszenierung eines parfümierten Leidens des römischen
Bischofs. Denn es wäre vor allem einmal die ganz private Angelegenheit eines Gläubigen,
auf so radikale Art seine Nachfolge Christi zu realisieren. Natürlich will uns aber
dieser Mann eine Botschaft übermitteln. Und nicht bloß er. Die Häupter der ältesten
Firma der Welt erheben mit diesem demonstrativen Opfergang einen kühnen Anspruch. Daß
dies ein sinnvolles Beispiel sei. Wofür? Denn solches Leiden ist billig zu haben.
Millionen von Menschen müssen es hinnehmen. Ohne Linderung, ohne Trost, ohne dabei in
Reichtum gebettet zu sein. Man muß solches Leiden nicht suchen, es findet sich an jeder
Ecke ... wenn auch nicht mitten im Vatikan.
(Quelle: "Kleine Zeitung") Was wird uns hier vorgeführt? Was richtet uns
die Curia Romana aus, wenn sie uns ihren schmerzverliebten Boss vorführt?
Aus der Kontinuität von zweitausend Jahren behaupten sie
erneut, daß solches Leiden das höchste Amt vergolden solle, weil es keine edlere Art
gäbe, das Leid der Menschen zu lindern. Der Crucifixus hat die Markierung gesetzt, Mensch
zu sein, doch über Menschenmaß hinauszuwachsen, göttlich zu werden. So erhebt sich nun
auch der gesalbte Pole über Menschenmaß. Sein Leiden für das Leiden der Menschheit?
Dabei gäbe es ja eine ANDERE Antwort auf dieses Leiden der
Menschheit: Macht sie satt! Mißhandelt sie nicht! Tröstet die Unglücklichen. Rafft
nicht alles an euch, sondern teilt es mit euren Mitmenschen.
Uuups! Wäre das nicht schon ein zentrales Bündel von
Anliegen des Nazareners gewesen? Warum also diese Geschichte mit der Kreuzigung? Um so
mehr, als Jesus die Peinigung von Menschen explizit abgelehnt hat.
Da gibt es diese Geschichte von einer seit Jahren an
schweren Schmerzen leidenden Frau. Die er am Sabbat heilt. Und sich darauf hin mit den
Autoritäten überwirft. Der Synagogenvorsteher meint: "Sechs Tage sind zum Arbeiten
da. Kommt also an diesen Tagen und laßt euch heilen, nicht am Sabbat." Jesus nennt
ihn einen Heuchler und vergleicht das Befreien von Schmerzen mit der Dringlichkeit des
Stillens von Durst. (Lukas 13, 10-17).
Der Nazarener verwirft also diese Ansicht, menschliches Leiden
solle einem höheren Prinzip untergeordnet werden. Sowohl durch sein Handeln als auch in
der Debatte. Warum muß er dann am Kreuz das schlimmste Sterben erleiden, das die
Strafjustiz damals kannte?
Cut!
Orgonaut Hans Woertl und seine 1978er Yamaha XT 500. Dieses
Eisen ist Legende. Das Ende der 1970er-Jahre, zu der Zeit gab es noch keinen Enduro-Boom,
nicht mal einen Motorrad-Boom. Leute wie wir waren die Freaks. Vermutlich sind wir alle
noch zu junge gewesen, als daß sich jemand per Motorrad und dümmlicher Kleiderwahl
(lange Fransen an den Jackenärmeln und ähnliche Blödsinne) auf jugendlich umbrezeln
wollte.
Ich hatte mich 1977 für die Honda
entschieden, keine weise Entscheidung. Denn die XT war die maßgebliche Konstruktion. Was
sich schon allein daran zeigt, daß dieses Teil noch immer rennt, fast schon dreißig
Jahre, ohne mit der Zahnbürste geputzt und täglich geküßt worden zu sein.
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