kunst O.ST: aktuell #20

[Vorlauf] Das vorhin genannte Beispiel, "kunst O.ST"-Leute zu Gast bei "art a la carte", ist bloß eine Variante, wie sich das Feld von "kunst O.ST" ausdifferenziert. Ein anderes Beispiel handelt von einer "internen Ausdifferenzierung", also einer Art "künstlerischer Kleingruppenbildung.

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Hier (von links) der Unternehmer Zvi Schwarz, die Künstlerinnen Linda Maria Schwarz und Angelika Thon sowie die Kunsthistorikerin Mirjana Selakov. Das war eine erste gemeinsame Besprechung für ein Projekt, das unter dem Titel "Micronarratives" eine ganze Reihe von "kunst O.ST"-Leuten nach Bukarest führen soll.

aktuell20b.jpg (19733 Byte) Unser Ziel ist eine Ausstellung im MUZEUL NATIONAL DE ARTA CONTEMPORANA / BUCURESTI: [link] Wir wollen im Gegenzug Kunstschaffende aus Rumänien in die Oststeiermark bringen. Weitere Schritte, um in der Kooperation wachsende Erfahrungen zu sammeln und das Kunstgeschehen, dem wir uns widmen, in Fluß zu halten.

Mirjana Selakov, die hier mitwirkt, hat eben als Kuratorin des Grazer "Medienkunstlabor" (im "Kunsthaus") die Wiedereröffnung dieser Einrichtung absolviert und in diesem Zusammenhang ebenfalls Kontakte nach Rumänien geknüpft.

Sie pendelt so zwischen den Aufgaben, die in einem renommierten Haus anfallen, und

zwischen den ganz anderen Aufgaben so eines "freien Unternehmens". (Siehe dazu die Anmerkungen im Logbuch von "next code", Eintrag #81!) Weitere Verzweigungen ergeben sich gerade für die "regionale 08", wo am 10. Juli 08 eine ganze Reihe von "kunst O.ST"-Leuten vor den Vorhang treten werden. In: "augenhöhe".

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An dieser Geschichte ist möglicherweise vor allem auch interessant, daß sie in der Frage nach Prioritäten einiges Anschauungsmaterial bietet. Wie weit sollen und wollen wir uns für herkömmliche Printmedien zurecht stellen und unseren Auftritt auffrisieren, um letztlich auf eine Briefmarkengröße im "Korso" zu kommen und vielleicht einmal im Jahr auf eine Postkartengröße in der "Kleinen Zeitung"?

Das wird sicher nicht zu vernachlässigen sein. Die Relationen des Aufwandes müssen freilich gewahrt bleiben. Ich verwende dann aber sehr viel lieber etwas MEHR an Kraft und Arbeitszeit, um inhaltlich und formell für solche Kooperationen fit zu sein: "regionale 08", "steirischer herbst", "architekturtage" ...

Dafür mußte ich nicht auf gebürstete PR-Arbeit setzen, sondern auf die primäre Sache: Künstlerische Konzepte und deren Umsetzung. Der Effekt?

Interessante Realisierungsmöglichkeiten mit Projektpartnern, die etwas Budget einbringen, eine große PR-Maschine und einige andere interessante Gaben. Nicht zuletzt: Reputation. Die Konsequenzen?

Ich kann eine feine künstlerische Arbeit realisieren und hab "meine Stadt" nebenbei sehr gut auf dem Veranstaltungsplan positioniert, was mein Blatt für weitere Projekt- Verhandlungen mit der Gemeinde Gleisdorf verbessert.

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Das sieht auch im Programmbuch des Festivals "steirischer herbst" recht gut aus: [link] Solche Effekte brauche ich, weil ein geldgebender Kooperationspartner schließlich für die aufgewandten Beträge einen immateriellen Gegenwart haben will und erwarten darf.

Der ist dann zum Beispiel in einer Präsenz Gleisdorfs auf so einem Papier und in der gesamten PR-Arbeit des Festivals gegeben: [Der ganze Plan] ... und zwar etwas "nachhaltiger" also durch eine "Briefmarke" im "Korso".

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Dazu trägt dann auch bei, wenn etwa Gerald Gigler, auf Landesebene zuständig für alle Leader-Region der Steiermark, sich solche Entwicklungen inzwischen sehr interessiert und viel genauer ansieht, wenn er uns Entgegenkommen avisiert, falls da etwas entsteht, was Substanz und das Zeug zum kulturellen Referenzmodell hat.

Dazu soll übrigens ein weiteres Gespräch beitragen, zu dem Gigler und die lokale Leader-Managerin Iris Absenger Walter Kratner und mich für Anfang Juli geladen haben.

Ich bin so frei, zu behaupten, daß wir solche Effekte nicht dadurch erzielen, indem wir "perfekte PR" für das Bestehende machen, sondern indem wir konsequente und hochkarätige Inhaltsarbeit leisten, die sich in adäquater Umsetzung einlöst.

Dann kann sogar ruhig die PR öfter mal hinken oder etwas grobschlächtig bleiben, wir werden solche Qualitäten den Leuten mit Entscheidungsbefugnissen darstellen und mitteilen können. (Während die ja längst angefangen haben, gegen durchgestylte PR-Attacken mit Inhaltsschwächen immun zu werden.)

Ich frage daher bewußt polemisch: Mehr Styling oder mehr Inhalt?

(Zum einschlägigen Hintergrundrauschen und zur Frage "Der Künstler als Sofa?" siehe "next code" Log, Eintrag # 82 und Krusches Log, Eintrag #1152!)


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