Es wird vermutlich in den vorigen Einträgen
deutlich geworden sein: Das "MKL" ist gewissermaßen ein Tunnel, Verdichter,
Fokus für den Durchfluß höchst unterschiedlicher Prozesse. Das Temporäre hat hohen
Rang.
Vieles, von dem das ganzjährige Geschehen im
Haus bestimmt wird, erlangt keine simple Sichtbarkeit, ist auch nicht einem Publikum
zugewandt. Es handelt zum Beispiel davon, daß erfahrene und inspirierte Leute in die
Laborsituation eingehen, um an bestimmten Fragestellungen zu arbeiten. Problemlagen
inhaltliche und/oder infrastruktureller Natur. Das hängt ja gerade im Medienberich oft
stark zusammen.
Das "MKL" ist keine Galerie, auch
kein Museum, ist also keinen "bleibenden Anordnungen" gewidmet. Kommunikation
wird heute kaum noch in Stein gehauen. An den Rändern des Geschehens erscheint dann etwa,
was nun als "murspace.net"
verfügbar ist. Eine "Evidenzstelle" im Web, die es den Kreativen genau NICHT
abverlangt, mit dem Upload ihre Rechte abzuliefern. (Siehe dazu auch den Eintrag #11!)
Hier ein kleines Beispiel, eine Erinnerung an
Medienkünstlerin Victoria Vesna, die voriges Jahr im "MKL" zu Gast gewesen ist.
Die Video-Miniatur liegt nun auf eben den Platten von "murspace", die
Rechte bleiben uneingeschränkt beim Urheber, ich könnte das Material auch jederzeit
zurückziehen etc. (Siehe zu diesem Clip und zu Vesna auch Eintrag #7!)
Ein ganz anderer Teil der Geschichte sind die
Raumsituationen, die "audiell" entstehen. Ich hab das auf flüchtigen
Blick für eine Scheinwerferbatterie gehalten. Martin Schitter hat hier wohl schon
festgestellt: Schallkanönchen.
Ich muß mich allerdings erst kundig machen,
was es genau mit dieser Anlage auf sich hat. Begriffe wie "HiFi" reichen ja eher
nicht in diese Gegenwart von Ausstattungen. Ich bin aufgewachsen, als ein
tragbarer Plattenspieler, dessen Deckel einen schnarrenden Lautsprecher barg, eine
Sensation gewesen ist. Der bloße Augenschein offenbart mir demnach nicht genau, was ich
hier sehe.