Über
die Geburt und andere Umstände:
Etwas feucht hinter den Ohren und wohl auch anderswo
empfand er es nicht als großes Ereignis, am 8. April 1973 in Graz in die Welt geplatzt zu
sein. Und sie nahmen ihn bei sich auf und trockneten ihn. Man vergaß die Ohren, so
schlugen sich die Jahre in die Wälder um Tamsweg. Dort lernte er: Die Berge fürchten,
die Zunge zwischen den Zähnen halten, das Meer durch ein Nadelöhr fädeln. Schneemänner
baute er nur, weil er sich auf das langsame Schmelzen der Figuren im Frühling freute.
Das technische Studium an der Montanuniversität,
Leoben:
Werkstoffwissenschaften, Diplom mit Auszeichnung, in der anderen Gehirnhälfte regt sich
Widerstand gegen den Satz: Es sei zwei und zwei gleich drei. Ebenso gegen den Beweis, der
eine Alternativlösung vorsieht, die durch den Verlauf der Historie bedauerlicherweise bis
auf Widerruf diskreditiert bleibt: Fünf. Glück auf.
Leoben, furchtlos und treu:
Als Zivildiener ist er seit Februar mit den Konfrontationen zwischen Mitgliedern
rechtsradikaler und ausländischer Jugendbanden im Leobener Jugendzentrum gefaßt befaßt.
Freilich nicht nur damit.
Was sonst noch geschah:
Mit Kollegen gründete er die studentische Kulturinitiative "Kulturelles
Quodlibet", die mit fünf bis acht Veranstaltungen pro Semester (Lesungen, Vorträge
über Musik und Literatur, Projekte mit den Bühnen Graz, Konzerte) gegen die notorische
Eliteignoranz der Montanisten protestierte.
Einem Cellisten der Grazer Philharmoniker ringt er seit knapp drei Jahren die Geduld ab,
ihm das Violoncellospiel beizubringen.
Bleistiftarbeiten, Radierungen:
Das Turnier. Ein Lesestück. 9/1995 (Aufführungen mit einer Laiengruppe des
Kulturellen Quodlibets in der KHG Leoben und der KHG Graz)
Kopflos. Buchstabenludus. 8/1996
Nullquadrat. Fadesse. 1996/97 (Die geplante Uraufführung durch die Arena Graz
fiel nach einjähriger Hinhaltetaktik der Insolvenz dieses Unternehmens zum Opfer. RIP,
Peter Vertraumirdoch Ulrich)
Graussurrogate & anderes. 6/1997
Narr. Vitiosenzirkel. 1997/98
Lilienschwester. Sonettikosaeder. 5/1998
Der Papst besucht mit Bischof Kurt Krenn das Theater. Oralette. 6/1998
(Weiters: Gedichte als stilistische Fingerübungen und Brennmaterial) |