Blatt #156 | KW 1/2021

Fiat Panda und die Kleinen

Wir waren Mitte 2019 bei einem „Saturday Night Cruising“ in guter Besetzung zusammengekommen. Dabei behauptete ich kühn, eine 1:87er Version des Fiat Panda zu besitzen. Aber ich konnte den Kleinen danach nicht finden.


Mich hat zwischendurch der Verdacht beschlichen, ich würde mir einen roten Fiat 126 zurechtgeträumt haben. Jetzt, über ein Jahr danach, fand ich endlich die Schachtel mit dem Klassiker. Der lag da passend neben einem Austin 7, was also den Bogen markiert, der mich aktuell beschäftigt. Zwei Phasen, in denen kleine, sehr effiziente Autos gebaut wurden.

Dann holte ich die werte Verwandtschaft aus der Vitrine. Am Fiat 500 Topolino (1936 bis 1955) sieht man noch das Vorkriegsdesign. Dieses Auto konnte sich bei uns nur die Mittelschicht leisten. Dann der Meilenstein. Ein wunderbarer Streamliner: der Fiat 600. Im nächsten Schritt der Fiat Nuova 500, noch feiner gerundet.

Mit dem Fiat 126 (1972–1987) wird es dann kantig. In jener Zeit hatte Designer Giorgetto Giugaro vor allem per VW die Keilform zum Massenphänomen gemacht. Der Panda gilt als Nachfolger des 126ers und trägt ebenfalls Giugaros Handschrift.

Diese Familienaufstellung hab ich für die Pandaworld auf Facebook fotografiert. Dafür war den der Fiat 600 Multipla noch nachzureichen. Enthusiasten wissen natürlich, daß die ganze Palette auch von der historischen Steyr-Daimler-Puch AG gehätschelt wurde.


Das hatte im Puch-Schammerl seinen Sonderfall. Dafür wurden anfangs nur Karosseriebleche des Nuova 500 verwendet, Grazer Technik reingebaut. Dieser Teil der Geschichte endete in einer Fiatisierung der Pucherln, um Kosten zu sparen. Und es gab noch einige 126er mit Puch-Motoren.

Dafür war dann die Grazer Allrad-Version des Fiat Panda wieder eine Glanzleistung, die bis heute geschätzt wird. An diesem Ensemble sieht man auch schön, wie der Topolino noch das Vorkriegsdesign zeigt: ausgestellte Kotflügel, aufgesetzte Scheinwerfer (bis zum Topolino B), markante Three Box-Anordnung, also Kofferraum, Fahrgastraum und Motorraum gut erkennbar.

Auf den Weg zu kompakteren Autos kam die Pontonform: integrierte Kotflügel und Scheinwerfer. Es ging Richtung One Box-Design. Die Streamliner der 1930er Jahre hatten dabei ihre Wirkung getan. Ab den frühen 1970ern ist die Keilform in aller Breite da, die kantigen Schachteln boomen. Der Panda zeigt vor allem im 4x4, wie effizient Mittel damals eigesetzt werden konnten.

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