Blatt #137 | KW 44/2020

Der Rückblick

Das war nun, wie schon erwähnt, die letzte Gelegenheit, um jene vorzügliche Kollektion von Franz Tantschers Motorsportgeräten zu sehen. Dadurch konnte man einen starken Eindruck gewinnen, wie unglaublich viele Handgriffe es gewesen sein müssen, um so ein qualitativ hochstehendes Ensemble von Exponaten zusammenzubringen.



Altmeister Franz Tantscher

Die kurze Dauer der Ausstellung ist freilich sehr bedauerlich. Doch das ist eben Ausdruck dieses Jahres mit seiner permanenten Planungsunsicherheit. Was immer man sich vornimmt, soweit es an ein Publikum gerichtet ist, unterliegt Einschränkungen. Und im letzten Moment kann es noch kommen, daß die Behörde etwas untersagt.



Eine von zwei Fahrzeug-Reihen der Ausstellung.

Dennoch, wie bedauerlich, daß ein so anspruchsvoller Weg als Handwerker, als Mechaniker und Motorsportler, sich in so einem kurzen Ereignis bündelt. Andrerseits berührend, daß es so geschieht und greifbar macht: was Franz Tantscher ausmacht, ist eben nichts Museales, sondern etwas Lebendiges, etwas sehr Dynamisches.



Versierte Puchianer: Nikolaus Tschubi (links) und Walter Merkli.

Hier ist freilich noch eine Szene aktiv, zu der erfahrene Schrauber wie Walter Merkli und Nikolaus Tschubi gehören. Bei Klassiker-Treffen zeigt sich außerdem, daß auch ganz junge Leute bei der Sache sind, die mit einer alten Drehbank ebenso zurechtkommen wie mit einer modernen CNC-Fräse.



Magnesium-Sandguß-Gehäuse einer Puch 125 GS.

Computerized Numerical Control kann ja die Handfertigkeit nicht sichern, auf die wir als Menschen angewiesen bleiben werden, ganz egal, wohin sich die Wirtschaft entwickelt. Materialkenntnis. Hingabe. Respekt vor den Werkstoffen. Das ist nicht bloß eine Frage des Herstellens von Dingen.

Manche Menschen beklagen derzeit, das Ende von Bargeld würde unsere Freiheit bedrohen. Ich erwähne das, weil sich Fragen nach individueller Freiheit auch daran festmachen, ob es weiterhin all jene Schuppen und Garagen geben wird, in denen Menschen sich Kompetenzen erhalten, wie sie Franz Tantscher verkörpert.

…und ein bißl was für die Sammler

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