Blatt #104 | KW 33/2020

Fette Beute: Juli 2020 V

[Vorlauf] Hier ist noch ein kleiner Nachtrag zur Corvetten-Abteilung fällig. Wer auf High Performance steht, muß in eine enge Gasse kommen, die von aktuellen Abgasbestimmungen definiert wird. Aber auch die ganze Karre unterliegt in baulichen Details und in ihrer physischen Erscheinung strengen Reglements.



Breitbau-Corvette

Wenn heute beklagt wird, man könne viele Autos nicht mehr voneinander unterscheiden und es habe sich rund um die Welt ein Allerweltsdesign entfaltet, dann hängt das unter anderem mit solchen Reglements zusammen.

Aber es ergibt sich auch aus dem Kundengeschmack und entsprechender Nachfrage, die von der Industrie keinesfalls ignoriert wird. Bürgerkäfige sollen eben nicht auffallen. Der Stutzer, wenn er sich abheben möchte, aber aufs Geld achten muß, behilft sich mit preiswertem Zubehör, das hauptsächlich angeklebt oder angeschraubt werden kann. Es geht ja um einen möglichst individuellen Auftritt.



Toyota Supra

Ein mächtiger Breitbau haut ganz andere Breschen in die Aufmerksamkeit der Menschen und ich die Geldbörse. Der Aufwand dafür ist erheblich, wie man erahnen kann. Der Dottore hat diese rohe Corvette in näheren Augenschein genommen.



1965er Mercedes O 321 H

Wenn das Fahrzeug fertig ist, wird die Karosserie bis zur weißen Außenkante des Türschwellers reichen, was auch etwas fettere Walzen verlangt. Für all das muß dann genug Dampf vom Treibwerk abrufbar sei. Sonst würde das Teil wie eine Attrappe durch den Alltag schlurfen.



Renault R 16

In diesen Angelegenheiten braucht man dann auch viel Know how, Hingabe und Frustrationstoleranz, um ein Set Nummerntafeln zu bekommen, denn bei so einem Flieger möchte ich die technische Abnahme durch die Behörde nicht am Hals haben.

Als der Dottore Gleisdorf verließ, ein letzter Blich auf den quietschgelben Supra. Da tauchte hinter meinem Rücken eine Rarität auf. Wie bestellt stand plötzlich ein 1965er Mercedes O 321 H im Busbahnhof. Da hab ich dem Gran Turismo nicht mehr lange hinterhergesehen, sondern war gleich mit dem alten Autobus beschäftigt.



Triumph 2500 PI Mk II

Dafür schickte mir der Dottore Post von unterwegs. Interessante Beute. Zwei R 16, noch mitten in der Oststeiermark. Dann ein etwas abgehalfterterTriumph 2500 PI, die verschmitztere Mk II- Version. Schließlich ein düsteres Pony. Chevy Camaro aus den 1970ern. Zweite Generation. Noch dazu ein SS 350. Gibt auch einen Wow-Effekt, wenn man damit vorfährt. Damit endet der Bericht von unserem 2020er Konferenzchen. [Ende]

-- Fette Beute --



Chevy Camaro SS 350

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