Blatt #68 | KW
17/2020
Mythos Puch VII
Als ich zum Gleisdorfer Vorwahltermin ging, war schon klar, daß
wir im ganzen Land den Lauf der Dinge herunterfahren würden. Wir
wissen immer noch wenig darüber, wie genau die Pandemie gelöscht
werden könnte, wie das Leben in Gesellschaft sicher werden wird.
Aber zu jenem Zeitpunkt, der nun fünf Wochen zurückliegt, war
ich ohne tiefere Bedenken, hielt den Lockdown noch für ganz
kurzfristig.
Deshalb bin ich auch davon ausgegangen, daß die österreichweiten
Oldtimertage 2020 stattfinden würden. Im Zusammenhang
damit hab ich einerseits eine Kooperation mit Josef Laller
erarbeitet, um am 25. April 2020 in seinem Betrieb eine
Ausstellung umzusetzen. Ich hab andrerseits mit Gottfried Lagler
ein Themenpaket skizziert, dem wir drei Arbeitsjahre widmen
wollen. Große Themen verlangen nach prozeßhafter Arbeit.)
Manuel Wutti, neuer Herausgeber des puch CLUB magazin,
griff das auf, bezog das in unsere Zusammenarbeit ein. Derweil
halten sich Heinz und Lisl Mesicek (ÖGHK) in Wien an strenge
Quarantäne, sind aber - wie gewohnt - gründlich mit den Themen
befaßt.
Nun dauert der Lockdown freilich länger. Die
2020er Oldtimertage wurden auf 2021 verschoben, doch ich
möchte dennoch an 2020 festhalten. Ganz klar, daß es eine andere
Konzeption braucht. Ich dachte erst, wir könnten die vorhandene
Halle bespielen und Neugierige würden sich einzeln umsehen
können. Laller winkte ab: „Eigentlich eine super Idee, nur
haben wir in den Verkaufsräumen ein Betretungsverbot, lt.
Behörde bis zu € 30.000,- Strafe.“
Daher war klar, wenn überhaupt was laufen soll, muß es kompakt
und hinter Glas eingerichtet sein. Also eine
Miniaturausstellung. Zum Beispiel im Foyer der Volksbank am
Gleisdorfer Florianiplatz. Da steht eine Vitrine mit drei
Etagen. Der Raum ist zu üblichen Geschäftszeiten betretbar. Am
15.4.2020 kam die erhoffte Post:
„Lieber Herr
Krusche, nach Abstimmung mit unserem Filialverbundsleiter, kann
ich Ihnen grünes Licht“ für den gewünschten Zeitraum
signalisieren. […] Wann wollen Sie zwecks Aufbau kommen, damit
wir die Vitrine rechtzeitig leeren können? Mit freundlichen
Grüßen Harald Tauscher“
Ich kann dieses Set für
sechs Wochen nutzen, dann sind wir im Juni angelangt, wofür ich
annehme, daß die Geschäftswelt wieder bessere Bedingungen hat,
daß wir Menschen geübt haben, uns draußen so zu bewegen, daß die
Gefahren minimiert sind. Dann kann bei Laller in Gnies eine
nächste Station realisiert werden.
Der größere Zusammenhang -- [Mythos
Puch VII] [Das
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