Ein Bausatz, von Hand bemalt. Das
Modell wiegt schwer, ist also massiv ausgeführt.
Ferdinand Micha Lanner hat mir dieses Stück als Präsent
mitgebacht. Eine besondere Wegmarke in Österreichs
Automobilgeschichte. Lange Zeit war da nichts an Modellen zu
bekommen, inzwischen stehen drei Versionen in meiner Vitrine,
dieses rundet den Bestand auf vier.
Volkswagen. Das ist ursprünglich ein Gattungsbegriff gewesen,
keine Automarke. Lange bevor Ferdinand Porsche seine
Konstruktion in eine Hülle von Erwin Komenda steckte und so für
Adolf Hitler den KdF-Wagen geschaffen hat, war Österreichs
Automobilindustrie damit befaßt, etliche Autos kompakter und
preiswerter zu machen.
Ich denke, der Begriff Volkswagen
läßt sich in heimischen Medien wenigstens seit den 1920er Jahren
nachweisen. Es gab auch allerhand taugliche Konstruktionen, die
sich dafür als Beispiel anführen lassen, von Hans Ledwinkas
Tatra 11 bis zu feinen Fahrzeugen des Wiener Herstellers Perl.
Karl Jenschke hatte schon 1935 mit seinem Steyr 100 das Thema Stromlinie aufgegriffen und einen aus heutiger Sicht eleganten Mittelklasse-Wagen konstruiert, der unter anderem mit Portaltüren überrascht sowie mit einem Aggregat, das zugleich Lichtmaschine und Starter ist. Dieser Steyr 100 kam auch als Cabrio auf den Markt.
Vor allem ist der Wagen aber mit einem Sonderraufbau bekannt geworden. Als Expeditionsfahrzeug des Weltreisenden Max Reisch. Der wußte damals zu berichten, daß sich noch keiner seiner Universitätsprofessoren ein Auto leisten konnte. Im Jahr 1936 kam dann der Steyr 50 heraus, sollte der Kundschaft als Volkswagen attraktiv und leistbar erscheinen.
Das hat nicht geklappt. Steyr Typ 50 (1936 bis 1938) und Typ 55 (1938 bis 1940) war ein Ablaufdatum
verpaßt worden. Oberst Adolf von Schell hatte im März 1939 sein Programm vorgelegt, wonach im gesamten Deutschen Reich eine Reduktion der Typenvielfalt realisiert werden sollte.
Dieser sogenannte Schell-Plan mit all seinen Einschränkungen für die Produzenten trat am 1. Januar 1940 in Kraft.
Es wäre also reine Spekulation, sich die Konsequenzen dieses
Modells auszumalen. Der Wagen scheint bis heute völlig unverwechselbar, ist ein markanter Streamliner und hat zu seiner Zeit in Österreich ein erhebliches Medienecho erzeugt.
+)
Mein
erster Steyr 50 in 1:87
+)
Der Steyr 55 in zirka 1:87, aus Zinn gegossen
+)
Das
andere Zinn-Baby in 1:87