Mythos Puch VIII | Blatt #2

2021 wurde anders

Und wieder kam alles anders. Damit ist zu rechnen gewesen. Die geplanten Schritte, wie sie im ersten Blatt zum heurigen Jahr noch 2020 skizziert wurden, sind vorerst einmal nicht machbar gewesen. Wir hatten das freilich längst zum Teil unserer Arbeit werden lassen: diese Unwägbarkeiten. (Der inzwischen häufig angesprochene Mangel an Planungssicherheit.)



Begrüßung in Corona-Zeiten: Altmeister Fredi Thaler zwischen Matthias Göschke (links) und Manfred Haslinger

In diesem wie in anderen Zusammenhängen stehe ich zum simplen Motto: Vom Jammern wird nichts besser. Da ich heuer schon ein Weilchen mit Erfinder Matthias Göschke im Einvernehmen bin, hat sich von dieser Seite her ein schönes Themenfeld aufgetan.

Er arbeitet mit seinem Team an einem Offroad-Fahrzeug, zu dem er mir Unterlagen schickte, nachdem ich eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterzeichnet hab. Dabei kam ich zum Schluß: so ein Fahrwerk hab ich noch nie gesehen. Und ich hab bisher einiges gesehen; vor allem auch, weil mein jüngstes Buch als eine kleine Kulturgeschichte des Steyr-Puch Haflinger angelegt ist. Dazu war ich naturgemäß mit Offroad-Fahrwerken befaßt.



Das 1er-Cover des heurigen Vorhabens ist nun vom Tisch, das Moped-Thema bleibt uns ohnehin erhalten.

Allerdings wollte ich dazu auch die Meinung von Experten hören, die das gemacht haben, womit ich mich als Autor befasse. Ich konnte mit dem in Südtirol lebenden Göschke eine Verabredung treffen, die uns mit erfahrenen Leuten zusammenbringen würde.

Aktuelle Corona-Bestimmungen machten das naturgemäß in der Anbahnung etwas holprig. Da half mit Peter Moser, Vizebürgermeister von Ludersdorf-Wilfersdorf, mit dem ich nun schon viele Jahre Kooperationen im Kulturbereich realisieren konnte.

Der 19. März 2021 ist für die Steiermark ein Feiertag. Also kein Schulbetrieb. Der Turnsaal bei der Volksschule Flöcking würde uns genug Raum bieten, auf daß sich einige Leute um die Elektronikwand versammeln könnten. Moser bot uns als Gastgeber die Bedingungen, mit denen das Meeting machbar wurde.



Die Volksschule Flöcking.

Ich hatte zuerst einmal Altmeister Fredi Thaler angesprochen, der seit vielen Jahren als mein Mentor auf diesem Gebiet wirkt. Er brachte Manfred Haslinger mit, der einst mit Entwicklungsarbeit in der Versuchsabteilung der Puchwerke befaßt war. Dazu kam Forscher Constantin Kiesling, der sich auf den Haflinger spezialisiert hat, aber auch mit Pinzgauer und G-Wagen gut vertraut ist.

Heribert Lanzer, einer der Begründer der Grazer Allrad-Kompetenz, wäre auch gekommen, ist aber leider kurz vor der Konferenz schwer gestürzt, was ihm Rippenbrüche einbrachte. Matthias Göschke kam mit Rechtsanwalt Gerhard Traumüller und Fahrdynamiker Jonas Volgger.



Erfinder Matthias Göschke.

Damit hatte ich drei Generationen an Experten auf dem Set, was mir bei unserer Konferenz einige sehr wesentliche Eindrücke verschaffte; unter anderem den, daß ich von Autos womöglich doch recht wenig verstehe. Es ist staunenswert, welche Details zur Sprache kommen, wenn es bei jenen Dingen in die Tiefe geht, die wir im Alltag wie selbstverständlich zur Verfügung haben.



Von links: Haslinger, Thaler, Kiesling, Volgger und Göschke.

Wie schon angedeutet, das Göschke-Projekt, als „Projekt 730“ bewußt in die Tradition der Grazer Allradgeschichte gestellt, ist mit Sperrklauseln belegt und ich kann heute noch nicht zeigen, was schon zu sehen ist. Aber das wird sich beizeiten ändern…

+) Das alte Konzept von Mythos Puch VIII

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12•21