projekt prisma, seite #2

Corona: Limits?

[Vorlauf] Zur Erinnerung: ich hatte mich kürzlich daran gestoßen, daß ich auf der Website der Bezirkshauptmannschaft Weiz keine Informationen darüber finde, was uns an Reglements blüht, wenn die Inzidenzzahl über 400 raufgeht. (Das war ja im März 2021 ein Anlaß gewesen, uns die Abriegelung des Bezirks anzukündigen.)

Zum heutigen Tag, dem 2. November 2021, finde ich dort in zwei Bereichen immer noch keine Information, womit ich rechnen darf:
+) INFORMATION SARS-CoV-2 (Vormals: 2019-neues Coronavirus)
+) Amtstafel und Kundmachungen

Weshalb will ich sowas wissen? Wir Leute in der Kunst haben erlebt, wie unser Betrieb in weiten Bereichen kollabiert ist, was uns inhaltlich Schaden verursacht und was uns wirtschaftlich schwer belastet, manche von uns an den Rand des Ruins bringt.

Deshalb ist es sehr wichtig, so viel Planungssicherheit wie nur möglich zu schaffen. Dazu gehört, daß uns die Behörde möglichst umgehend und zügig informiert, welche Einschränkungen auf uns zukommen.

Das geschieht aber nicht, obwohl derlei Informationen verfügbar sind. Immerhin konnte mir die Weiz-Redaktion der Kleinen Zeitung aushelfen, indem sie mir die gewünschten Informationen lieferte.

Als ich auf Facebook notiert hab, daß in der BH manche Leute wohl ihr Handwerk nicht verstünden, brachte mir dieses Statement das Prädikat „Denunziant“ ein, was infam ist. Ein weiteres kleines Beispiel, wie sich Verwaltungskräfte gegen Einwände abschirmen. Ein aktueller Boom, Verantwortung abzuwälzen, wohin auch immer.

Ich hab zur Illustration eine kleine Fallgeschichte notiert, die ich heute ergänzen darf. Der Ausgangspunkt ergab sich am Dienstag, dem 26.10.2021: „Shit... es is soweit. Wir sind jetz live dabei und behördlich eingesperrt. Heut ne Email von der Schule bekommen, dass eine Lehrerin, die am Freitag in der Klasse war, positiv ist. Zwei Schnelltests warn jetzt positiv. F. hats wohl. A. und ich derweil negativ.



(Quelle: Kleine Zeitung)

Gestern, am Montag, dem 01.11.2021, erfuhr ich: „Tja... Absonderungsbescheid für A. kam heute... is ja erst ne Woche her. Es ist sooo absurd!“ Dazu erhielt ich weitere Fallschilderungen, die ich hier ausspare, weil es bloß mehr vom Gleichen ist.

Allerdings wußte Ulrich Dunst vorigen Sonntag in der Kleinen Zeitung schon zu berichten, was das Landeshauptmann zu all dem meint und was das für den Bezirk Weiz bedeuten mag. (Na, da braucht doch die Behörde keine Informationen mehr bereitzustellen, wir haben eh unsere Presse.)

Zur Erinnerung, am 28.10.21 waren wir dem 400er schon sehr nahe. Inzwischen erfuhr ich aus der Presse, daß die Zahl 600 das neue Limit sei. Wie schaut es aus? Na, so:

+) 01.11.21: 578,6 (Österreich: 391,9) | Bez. Weiz absolut: 526
+) 02.11.21: 597,3 (Österreich: 408,7) | Bez. Weiz absolut: 543
+) 03.11.21: 622,6 (Österreich: 430,1) | Bez. Weiz absolut: 566
+) 04.11.21: 711,6 (Österreich: 481,2) | Bez. Weiz absolut: 647

Die aufsteigende Kurve machte das im September absehbar; zuletzt:
+) 28.10.21: 382,8
+) 29.10.21: 429,0
+) 30.10.21: 519,2
+) 31.10.21: 548,9
+) Die Liste

Gut, dann ist jetzt alles klar. Die Teams in der Verwaltung machen einen einwandfreien Job und ich bin ein Denunziant, der sich ja eigentlich vernünftigeren Themen widmen sollte. Notfalls gibt es Post von einem Anwalt. (Sie oben das Zitat!)

+) Laufende Notizen
+) Kontext Covid-19

Post Scriptchen
Es wäre übrigens auch hilfreich, wenn die Kulturreferate der Städte Weiz und Gleisdorf langsam mit ein paar Ideen ankämen, wie man die Basis der Kulturschaffenden im Bezirk von den Kommunen her unterstützend begleiten könnte. Wir hätten nach wie vor einige Arbeit daran, zu klären, wie ein Gemeinwesen von der Konsumation mehr zur Partizipation bewegt werden könnte.


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