Freiheit ist ein Pakt

Freiheit ist kein simples Phänomen in der Art von „Das Wasser ist naß“ oder „Der Schnee ist kalt“. Freiheit ist eine Relation. Sie handelt von einer Beziehung zwischen verschiedenen Möglichkeiten. Vermutlich kann man überhaupt nicht „frei sein“, sondern nur „frei von etwas sein“. Wer also Freiheit fordert, wird sich ein wenig genauer erklären müssen.

Ich habe mit „Freiheit ist ein Pakt“ nun das Motto für mein Projekt „Mai acht“ gefunden. Zur Erinnerung: am 8. Mai 1945 war der Faschismus meiner Leute militärisch geschlagen. Doch in seiner geistigen Dimension ist er nie verschwunden.



(Mein Notizzettel vom 20.3.22)

Damals waren es wesentlich die Truppen der USA und die Rote Armee der Sowjetunion, welche diesen militärischen Sieg über den Faschismus besiegelten. Ich kam rund ein Jahrzehnt danach zur Welt. Eine Welt im Kalten Krieg und das nun neutrale Österreich ein sicherheitspolitisches Protektorat der USA.

Als am 9. November 1989 die Berliner Mauer fiel, schien der Kalte Krieg beendet. Noch immer blieb unübersehbar, daß anderen Völkern nicht der gleiche Status gesichert war wie meinen Leuten. Freiheit ist ein Pakt. Das ist ein Grundmotiv meines Lebens, eine Basis meiner Existenz.

Heute ist der 21. März 2022. Die Erinnerungsmaschine von Facebook hat mir eine Notiz ausgeworfen, die an den 21. März 2021 erinnert, da ich mich an den 21. März 2020 erinnert habe. Damals neigte sich die erste Woche im amtlichen Corona-Lockdown dem Ende zu und ich hab eine gut gekühlte Flasche aufgerissen. (Der Lockdown-Beginn war von der Behörde für den 16. März 2020 festgelegt worden.)

Heute
Während nun seit Monaten auf Gleisdorfs Straßen die amtlichen Reglements und andere Bedingungen der Seuchenbewältigung verhandelt werden, wofür sich eine Protestbewegung zweimal die Woche einfindet, hat Rußland völkerrechtswidrig die Ukraine überfallen.

Das geschah am 24. Februar 2022 auf Geheiß von Vladimir Putin und seiner Kamarilla. Dabei werden ganz ungeschminkt Kriegsverbrechen begangen, gezielten Attacken auf Zivilpersonen.

Freiheit ist ein Pakt, der nach Arbeit verlangt. Da etliche meiner Leute im Zweiten Weltkrieg keine Mitläufer, sondern Täter waren, begleitet und beschäftigt mich dieses Thema, seit ich darüber nachdenken kann. Ich hatte dabei einen der Aspekte auf eine knappe Formel gebracht.

Über den Toren von Auschwitz und etlicher anderer Konzentrationslager hatten die Nazi das zynische Statement „Arbeit macht frei“ montiert, weil sich da Menschen unter anderem zu Tode schuften mußten. Es galt nun, diesen Satz umzudrehen: „Freiheit macht Arbeit“.


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