Partisan

Als sie die Grenze überrannten,
sollte ich mich gleich ergeben,
doch das konnte ich nicht tun.
Ich nahm mein Gewehr
und verschwand.

Hab meinen Namen oft geändert,
hab Frau und Kinder längst verloren,
doch ich habe viele Freunde
und manche davon
sind bei mir.

Eine alte Frau bot uns Unterschlupf
versteckte uns in der Dachkammer.
Dann kamen die Soldaten.
Sie starb ohne einen Laut.

Am Morgen waren wir zu dritt,
am Abend war nur ich noch da.
Ich muß jetzt weiterziehen.
Die Grenzen sind mein Gefängnis.

Ach, wie der Wind nun bläst,
durch die Gräber weht der Wind.
Bald wird die Freiheit kommen,
dann treten wir wieder
aus dem Schatten.


Die ursprüngliche Fassung dieses Liedes „La Complainte du partisan“ („Klagelied des Partisanen“) wurde 1943 von Anna Marly komponiert. Den Text schrieb der Dichter Emmanuel d'Astier de la Vigerie, Gründer der Resistance-Gruppe La Dernière Colonne, also ein Mann aus der Praxis.

Künstler Hy Zaret adaptierte die französische Fassung für den englischen Sprachraum, wobei er Text und Melodie seinen Vorstellungen anpaßte. Meine Übertragung des Textes ins Deutsche stützt sich auf jene Version von Leonard Cohen, in der dieses Lamento hintereinander einmal in Englisch und einmal in Französisch dargeboten wird.

Ich gehe auf die kleinen Unterschiede zwischen diesen Fassungen nicht ein, weil sie die Geschichte im Kern bloß etwas anders färben, aber nicht verändern. Ich hab mir selbst in den einzelnen Passagen leichte Freiheiten erlaubt, um etwas Rhythmus in die deutssprachigen Strophen zu bringen, wogegen sich einzig die Passage mit der Dachkammer gesperrt hat.xxxx


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