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Der Architekt Joachim Karner ist für den Umbau des Kulturkellers in Gleisdorf zuständig sowie für die eben abgeschlossene Renovierung des alten Rathauses. Er ist ein deklarierter Exponent dessen, was im vorigen Eintrag als "Baudienstleistung" zur Sprache kam. Er drückt es pointiert so aus:

>>Architekt heißt "Baumeister". [...] Es wäre schön, wie ein Künstler Egoist zu sein. Ich kann aber allein kein Haus hinstellen. [...] Da gibt nicht nur der Architekt seine Fachmeinung ab, sondern alle Bereiche. Ich hab ja auch meine Grenzen. Ich allein kann das zeichnen. Aber bauen kann ich es nur gemeinsam mit anderen Leuten.<<

Es wird demnach recht interessant sein, die so unterschiedlichen Positionen einmal zu markieren und näher zu betrachten. Das wird nun, wie schon erwähnt, im Rahmen der österreichweiten Architekturtage während einer Session in Gleisdorf exemplarisch möglich sein.

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Eine weitere Session bereite ich gerade gemeinsam mit dem Architekten Winfried Lechner vor. Der Arbeitstitel: "Das Haus, die Stadt, die Welt". Zum Hintergrund:

In unserer Ideengeschichte gibt es die Vorstellung, daß über Logos verfüge, wer am öffentlichen, am politischen Leben teilnehme, weil die dafür nötigen Grundlagen erworben seien.

Der Begriff „Logos“ ist vieldeutig. "Der Logos" meint das Wort als Ausdruck der Vernunft, bezieht sich auf die Frage, wie sich Weisheit und Wahrheit zu einander verhalten, dient sich als Grundlage politischer und kultureller Partizipation an etc.

Dem „Besitzer des Logos“ (als „nach draußen“ orientierten, als politisch bewußten Menschen) mit klarem Interesse an der Welt standen die „Idiotes“ gegenüber, von der Welt abgewandt, nur an den eigenen Angelegenheiten interessiert, also: "unpolitisch".

Befasse ich mich mit der Welt, bin ich auf Komplexitätsreduktion angewiesen. Nicht als Eigenschaft eines Status, sondern als etwas Prozeßhaftes, wodurch meine Kognition sozusagen in Schuß bleibt, statt mit einem Datenüberfluß lahmgelegt zu werden.

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Bei meinem Gespräch mit Lechner wurden diese Zusammenhänge in ihrer Anwendung auf Lebenspraxis sichtbar. Was das konkret bedeutet? Davon wird dieser Abend handeln. Dazu liegen etwa solche Fragen an:

+) Die Grundlagen der Verständigung.
+) Wem gleichen wir?
+) Wen brauchen wir, um uns zu unterscheiden?
+) Wer sind "wir" und wer sind "die Anderen"?
+) Was bleibt vom "Wir", wenn wir die "dir Anderen" wegweisen?
+) Was sind Fragen der Macht?
+) Was ist die Macht der Verständigung?

Übrigens:
In einer Folgeveranstaltung wird Sozialhistoriker Robert Hausmann die einschlägigen Hintergründe des Themas ausleuchten.

Cut!

Der Publizist David Staretz war im Vorjahr mit einem künstlerischen Beitrag im Fokus des Auftaktes unseres Beitrags zum Festival "steirischer herbst": [link] Staretz hat in der publizistischen Arbeit einen Schwerpunkt beim Thema "Automobil". Dem ist eine Kolumne im Magazin "profil" gewidmet.

Die trug in der Ausgabe #13 des Magazins den Titel "Schöner denken, schöner lenken (Gegen die allgegenwärtige Scheußlichkeit, die uns einhüllt ...)" Darin zitiert Staretz Bill Bryson:

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Deshalb muß ich nun Staretz zitieren, denn einerseits bietet der zitierte Bryson sehr anregende Gedanken, andrerseits gibt Staretz hier interessante Anstöße:

>>Man veranstaltet Architekturwettbewerbe, Designwettbewerbe, die zielen wiederum weit am Bedarf vorbei, gefallen sich in der Esoterik der Stilentfremdung. Aber die richtig schönen Dinge scheinen von selbst gewachsen zu sein, namenlos.<<

Hier sind also in zwei Einträgen allerhand Aspekt angerissen, die sich für eingehendere Debatten empfehlen; was in Gleisdorf nun schrittweise geschehen soll.

Staretz schrieb an einer Stelle selbstironisch: "Ich kann jetzt nicht die ganze Kolumne abtippen, obwohl ich gerade so schön in Schwung wäre, und weil ich das auch gerne selber geschrieben hätte ..." Tja, geht mir übrigens auch gerade so, deshalb hier noch ein ausführlicheres Zitat des Zitates von Bill Bryson: [link]

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