next space / note  #11

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Die markante Adresse Hauptplatz 1 (hier der Blick IN den Hof) ist ein auffallend schön erhaltener Beleg für dieses Grundmotiv der Anwesen eines „oststeirischen Längsdorfes“. (Siehe Eintrag #10!), in der Stadt nach innen freilich etwas im Raum begrenzter, aber dennoch sehr geräumig.

Das ist gewissermaßen das „Ganze Haus“ („Oikos“) zu einer Einheit gefaßt. Man ahnt, wie hier Herrschaft, Angestellte und Dienstboten unter einem Dach gelebt haben mögen, Wohnraum und Arbeitsplatz innerhalb der selben Wände verfügbar.

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Die vormalige „Civital-Hofstatt“  (hier der Blick AUS dem Hof) gehörte 1646 dem „Pöschl Hanß, Ratsbürger“, war ab 1893 das Gasthaus Grabenhofer. (Auch das ist längst Geschichte.) Es wurde dieser Besitz mehrfach neuen Funktionen geöffnet.

Ensemble wie dieses haben im 20. Jahrhundert sehr unterschiedliche Prägungen erfahren. Bei manchen Häusern herrscht bis heute der Geist, daß „fremde Leute“ da nicht hereingelassen würden. Was die aktuelle Problemlage der Innenstadt zu einem Teil mitbegründet und zu kritischen Einwänden führt; wie jene von Architekt Winfried Lechner im vorigen Eintrag.

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Richard Mayr, Hausherr der "Stadtapotheke", erzählte mir, im oben genannten Anwesen sei früher auch eine Fleischhauerei untergebracht gewesen. Und bevor am Eck zur Bürgergasse ein Modegeschäft eröffnete, hatte einige Zeit ein Lebensmittelgeschäft bestanden. (Einschub: Die ungewöhnlich niedere Seitenscheibe, hinter der Mayr hier steht, verlangt einen Seitenblick!)

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Manche dieser Innenstadt-Anwesen sind also nach außen abgeschottet. Andere, wie jenes hinter der "Stadtapotheke" (Hier: Blick von innen Richtung Florianiplatz), wurden für die Schaffung von Wohnraum geöffnet. Mehr noch, Richard Mayr wäre bereit gewesen, zu einer „Querverbindung“ mehrerer Innenhöfe beizutragen, wie man das heute beispielsweise in Abschnitten der Grazer Herrengasse finden kann. "Wir hätten halt auf einige Wohnungen verzichtet."

Dieses Öffnen des Gleisdorfer Zentrums, um im Stadtkern eine völlig neue Situation zu schaffen, scheiterte aber am Widerstand anderer Hausbesitzer. Hier wäre sonst eine "Passage" entstanden, die von der Buchhandlung Plautz bis zu "Farben Stranzl" gereicht hätte.

Es ist also schon seit etlichen Jahren ein sehr brisantes Thema, wenn Besitzverhältnisse im Spannungsfeld „privat/öffentlich“ zur Debatte stehen, wenn dabei Fragen auftauchen, was das alte Zentrum an öffentlichen Mitteln braucht und an privater Initiative bräuchte, um seine Funktions- und Frequenzverluste der letzten Jahre zu kompensieren.

Es wird kein Zufall sein, daß nun ausgerechnet SÜDLICH des alten Rathauses starke Impulse greifen, ein kompletter „Kulturbezirk“ entsteht, auf dessen Höhe sich auch das Areal des Pilotprojektes „Generationenwohnen“ befindet.

Cut!

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Ich hab nun von verschiedenen Seiten gehört, daß die Preise attraktiver Grundstücke enorm gestiegen seien. Nun stand in "Der Standard" zu lesen, daß es auch mit den Baupreisen munter bergauf geht ...

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9•08