Log #669: Dorf 4.0

Die jüngste Besprechung mit den drei Bürgermeistern, welche das Projekt "Dorf 4.0" mittragen, hat zu einer kleinen Akzentverschiebung geführt, damitb wir besser zur Geltung bringen können, was inzwischen greifbar ist. Die Ausstellung zu "Der Geist des Transportes" wird auf 2019 verlegt.

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Von links: Bürgermeister Werner Höfler, Robert Schmierdorfer und Peter Moser

So gewinnen wir Zeit, um eine entsprechend größere Veranstaltung zu organisieren, die überdies in das Jahr des Haflinger-Jubiläums fällt. Dafür wird heuer ein stärkerer Akzent auf das Zeitfenster 1918-2018 gesetzt. Dabei spielt der Flying Circus eine zentrale Rolle, der sich um Arbeiten des Malers Nikolaus Pessler dreht: [link]

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Von Pessler stammt auch das Motiv der ersten Kunstpostkarte des 2018er Jahres: Josef Beuys und Klaus Kinski in eine innigen Situation. In solchen Zusammenhängen blättere ich nun das Projekt "Ich bin eine Geschichte" auf. Das hat seine Wurzeln in einem kulturellen Prozeß, der in unserer Region vor rund 30 Jahren begann. Ich hab diese Ausgangssituation im vorigen Eintrag skizziert: [link]

Das soll als ein längerfristiges Vorhaben in das kommenden Jahr hineinführen. Ebenso das Haflinger-Projekt, in dem ich gerade begonnen hab, am Beispiel des Steyr-Puch Haflinger das 20. Jahrhundert auszuleuchten. Das wird einerseits 2019 zu einer Bucherscheinung führen, gibt andrerseits unterwegs die Möglichkeit, verschiedene Querverbindungen zu bündeln, mit denen die Betrachtung das 20. Jahrhunderts deutliche Kontraste bekommt.

Wie Comic-Zeichner Chris Scheuer in dieses Vorhaben involviert ist, hab ich hier eben beschrieben: [link] Da kommt es aber noch zu ganz anderen Verknüpfungen. Eben erhielt ich Post von Peter Reisch, dem Sohn des Weltreisenden Max Reisch, der unter anderem mit einem modifizierten Steyr 100 ein Stück Geschichte schrieb; siehe: [link]

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Der Weltreisende: "Wenn der Wagen mit dem Bauch im
Lehm aufsitzt und die Räder in diesen Furchen hängen,
ist alle Fahrkunst vergeblich." (Foto: Reisch-Orient Archiv)

Damit bietet mir Reisch einen Kontrast, der die technische Zeitenwende verdeutlicht. Der Steyr-Puch Haflinger kam 1959 als ein Sonderfall im Angebot der Offroad-Fahrzeuge auf den Markt. Eine außergewöhnliche Konstruktion, auf der später auch die zwei- und dreiachsige Version des Pinzgauers beruhte. Die konnte ich beide in schwerem Gelände fahren, obwohl ich ohne nennenswerte Offroad-Erfahrung angetreten bin, ohne umzuschmeißen. Das bedeutet: diese Autos können wesenlich mehr als ich.

Darin wird der Kontrast zur einstigen Situation des Max Reisch deutlich. Damals mußte der Fahrer abseits von Straßen wesentlich mehr können als das Auto. Das betont, was wir derzeit wieder verstärkt erleben. Die Vierte Industrielle Revolution zeigt uns, daß diverse Maschinensysteme neuerdings zunehmen Dinge können, die bisher nur von Menschen geleistet wurden.

Zu all dem kommt an historischer Dimensionen, daß Reischs umgebauter Steyr 100, eine Konstruktion von Karl Jenschke, in seiner Basisversion 1935 als erster serienmäßiger Streamliner Österreichs auf dem Markt kam. Das war der Beginn einer neuen Ära im Automobilbau.

Jenschke hatte 1922 unter Hans Ledwinka bei Steyr zu arbeiten begonnen, später dort unter Ferdinand Porsche gewirkt, den er schließlich als Chefkonstrukteur ablöste. (Von Ledwinka stammen die Grundprinzipien der Haflinger- und Pinzgauer-Konstruktionen.)

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Dazu paßt übrigens Post, die mich eben von Katharina Mayr erreicht hat: "Ich musste mal wieder stehen bleiben und was für dich fotografieren..." Ein Ford Model A aus den 1920er Jahren, nach Highboy-Art gestrippt. Dieses Modell löste seinerzeit Fords legendäre Tin Lizzy ab, das erste in Großserie gebaute Auto.

-- [Die Projektsituation 2018] --


coreresethome
22•18