log #595: KunstsymposionKulturpolitik
Das 2017er Kunstsymposion ist diesmal von einem Ensemble eigenständiger
Positionen getragen, die untereinander verknüpft werden. Auf der Symposions-Corepage wird
diese Aufstellung mit ihren Schlüsselpersonen und Themen überschaubar: [link] Das entfalten wir
prozeßhaft und in der Betrachtung möglicher Wechselwirkungen von vor allem einmal drei
Genres:
Volkskultur | Popkultur | Gegenwartskunst
Das ist schon für sich auch eine kulturpolitische Themenstellung. Die ergibt
sich unter anderem aus meiner eigenen Biographie, in der es einen langen Weges der
ästhetischen Erfahrungen bedurfte, welche mich über die Jahre von sehr trivialen Stoffen
zu raffinierteren Werken geführt haben.
Nun bin ich seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre im Kunstbereich tätig, führe
ein Leben als freischaffende Kraft. Daraus resultierten differenzierte Erfahrungen, wie
bei uns mit immateriellen Gütern verfahren wird und was es mit der Finanzierung
der Kultur- und Wissensarbeit auf sich hat.
Es sollte klar sein, daß eine Gesellschaft, die um Zukunftsfähigkeit bemüht
ist, in diese Bereiche ausreichend investiert. Aber nach welchen Kriterien und zu welchen
Zielsetzungen, in welchem Ausmaß? Und wo wird das verhandelt, in welchen Modi
schließlich umgesetzt?
Das sind kulturpolitische Fragestellungen, an denen sich Kulturschaffende eigentlich
beteiligen müßten. Hier zeigt sich dann, wer eher zur Konsumation, wer eher zur
Partizipation neigt. Auch das sind politische Fragen.
Es sollte klar sein, diese Überlegungen betreffen dann nicht nur den Kulturbereich,
sondern sind mit anderen Themenfeldern des indivduellen Lebens und des Gemeinwesens
verzahnt.
Unser alljährliches Kunstsymposion hat seinen primären Ereignisraum
in der Kleinregion Gleisdorf. Daher hab ich zu diesem Symposion nun eigene eigene
Liste angelegt, die auf kulturpolitische Beiträge zielt, welche primär auf diesen
Handlungsraum bezogen sind.
Das korrespondiert außerdem mit dem größeren Gesamtzusammenhang. Meine
Langzeitprojekt "The Long Distance Howl" hat diesen speziellen
regionalen Bezug, ist angelegt, um die Oststeiermark als "primäre Bühne"
zu bespielen. Dabei wirkt das Projekt prozeßhaft auf das reale Leben ein. Siehe dazu: "Im
zehnten Jahr: the long distance howl" (2013) [link]
Das bedeutet, hier läuft ein Projekt, das gesamt dem Bereich Konzeptkunst
zuzurechnen ist. Ein Vorhaben, das auf eine Wechselbeziehung zwischen Kunst, Wirtschaft
und Wissenschaft ausgelegt ist.
Martin Krusche