Hügelige Vergnügungen | Schelchenberg 2016

Wenn ich so ein Gelände betrete, wo nicht ein Club zugange ist, sondern ein einzelner Enthusiast mit seinen Freunden, dann denke ich zuerst daran, wie viel Arbeit das macht. Diese Gedanken darf das werte Publikum sich ja sparen.

So macht man sich rar: Bristol 404

Die Show kann einem womöglich das Herz brechen und auf jeden Fall den Frontspoiler, falls man zu energisch ins Geschehen fährt. Das „Festival am Schelchenberg"  [link] gehört zu den kuriosesten Ereignissen der Saison.

Da wird entlang der Hügel nicht auf möglichst große Community gesetzt, sondern auf ein Liebhaber-Netzwerk. So reicht dann das Gezeigte vom Supersportler, quer durch alle Genres und Milieus, bis zum völlig schmucklosen Puch G im Arbeitsgewand.

Handliche Schönheit: Fiat 1100 TV Trasformabile

Neben diversen Corvetten aus allen Jahrzehnten fand man beispielsweise ein Zastava Cabrio, weit exklusiver als manch teures Gerät. Die herausragenden Schönheiten dieses Sommers waren gewiß das Deesse-Cabrio von Chapron und ein Fiat 1100 TV Trasformabile.

Es ging aber auch brachial, etwa mit dem muskulösen Tushek TS 600 (630-680 HP bei 7.900 Umdrehungen), einer von 33, die gebaut wurden. Oder brachial klassisch mit einer tiefschwarzen Dodge Viper GTS, die ein wenig im Verborgenen stand und mit über 400 PS mitplaudern könnte.

Österreichischer Supersportler: Tushek TS 600

Der sparsame Kleinunternehmer freut sich eventuell über eine große Ape (Biene) von Piaggio, ein bewährtes Lastendreirad. Ladies und Gentlemen werden sich gefreut haben, das markante Gesicht eines Bristol 404 gesehen zu haben, wie überhaupt die britischen Limousinen am Schelchenberg einen guten Stand hatten.

Dieser Bristol hat einen zarten, fast neckischen Heckflügelansatz. So auch der kleine Steyr-Puch 500 in der seltenen Ausführung DL, also „Dach Luxus", mit seinem damals fast frivolen Chrombesatz und den äußerst frech gestalteten Heckleuchten.

Glückstreffer: Honda S800, Roadster und Coupé auf einem Fleck

Ingo Alton hat für einen atemberaubenden Querschnitt der Mobilitätsgeschichte gesorgt. Ob dezenter 2er BMW als Baur Cabrio, ob Renault 8 im sportlichen Kampfgewand, ob Panther J72 als klassische SS Jaguar 100-Replika, ob die überaus seltenen Honda S800 (als Roadster und als Fastback-Coupé), selbst der altgediente Automobil-Paparazzo konnte freudig auf Beute gehen.

Amerikanischer Rammbock: Dodge M

Ein bulliger Dodge M tauchte aus dem Wald auf, in der beschatteten Garage stand ein Formel 3-Monoposto, Irmscher und Alpina glänzten. Man konnte sich einen kleinen Grundkurs bezüglich 20. Jahrhundert holen: Europa, Amerika, Japan. Volles Programm in ausgesuchten Stücken. [Weitere Fotos]

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