log #517: konvergenz

In einer ganzen Serie von Arbeitsgesprächen mit Menschen aus völlig verschiedenen Metiers kristallisiert sich heraus, daß eine gemeinsame Anstrengung derzeit ein sehr wichtiges Arbeitsergebnis haben könnte: Interessante Fragen zu dem, was gerade auf uns zukommt; respektive zu dem, in das wir gerade hineingehen.

Ich muß das offenbar unterstreichen. Es zählt derzeit zu den ganz wichtigen Arbeitsergebnissen, wenn man einige gute Fragen findet, die sich auf unsere nahe Zukunft beziehen.

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Hier Heimo Müller (Blogmobil) beim Ordnen einiger unserer Angelegenheiten. Sind wir beispielsweise gerüstet, rund um das Thema autonomes Fahren etwas Essenzielles beizutragen? "Das Bild eines autonomen Autos ist in der Bevölkerung durch eine Reihe von Medienberichten und diverse Science-Fiction Filme geprägt. In beiden Fällen wird ein vereinfachtes und idealisiertes Bild eines intelligenten Autos gezeichnet "

So steht es in einem unserer Arbeitspapiere. Dieser Zug zu romantischen, wahlweise dämonisierenden Deutungen neuer Technologien ist ein uns vertrautes kulturelles Motiv. In unserer Arbeit an "Fiat Lux" habe ich Peter Roseggers Paradestück in dieser Angelegenheit erwähnt: "Mein Pate, der Knierutscher-Jochem – und dessen erste Fahrt mit der Eisenbahn; siehe den Eintrag vom 25.11.2015!

Da war es die Dampflokomotive. Später sorgte Fluggerät für großes Staunen und stürmische Menschenansammlungen. Dieses Motiv taucht gerade in den Vorbereitungen für das kommende Aprilfestival auf.

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Josef Mayer (Reparaturnetz, links) und Ewald Ulrich (Ana-U) haben gerade Übereinkunft, was den Eisatz des rund vier Meter langen Luftschiffs von Mayer angeht. Es ist in seiner halbstarren Bauweise (Kielluftschif) formal eine LZ 129-Miniatur, also dem Luftschiff Hindenburg nachempfunden.

Damit sind Himmel und Hölle dieses Genres berührt. Prometheus trifft Ikarus. Wir, hauptsächlich lebhafte Ikarier, haben bisher noch jeden Absturz in Kauf genommen, um neue Höhenflüge zu erleben. Wie treffend, daß Künstler Winfried Lehmann für das heurige Aprilfestival die Themenstellung "Los!Lassen!" notiert hat.

Sie ahnen schon, vom Loslassen eines Fesselballons als metaphorische Angelegenheit, bis zum Loslassen des brennenden Verlangens nach neuen Höhen, reichen die Fragen, wie denn gerade zu entscheiden wäre.

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Winfried Lehmann ringt um offene kulturelle Positionen abseits der Zentren. Mirjana Peitler-Selakov überlegt zugleich, welche der hier ankommenden Frage- und Themenstellungen in unserem GISAlab [link] umgesetzt werden sollten.

Von konzeptionell ganz anderer Art ist solches Ringen im Feuerwehrmuseum Groß St. Florian. In einer staunenswerten Kombination werden dort rund um einen Angelpunkt antiker Fundstücke mehrere Linien gezogen.

Die Geschichte der Brandbekämpfung, mehrere Kapitel unserer Mobilitätsgeschichte und Gegenwartskunst auf internationalem Niveau werden da stets neu kombiniert. Eine komplexe Erzählweise, die verschiedene historische Felder ausleuchtet.

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Ich hatte die Frauen, in deren Händen das liegt, eben besucht. Von links: Katrin Knass, Anja Weisi-Michelitsch und Nina Zmugg. Wir hatten zu erörtern, in welchem Themen- und Handlungsrahmen wir uns treffen können, wenn Mythos Puch III [link] ein Scharnier ergeben soll, über das an ganz verschiedenen Orten in der Steiermark von höchst unterschiedlich handelnden Personen eine gemeinsame Erzählung entfaltet werden soll.

Das ist gerade jetzt, wo langsam etwas mehr Menschen dämmert, in welch radikalen Umbruch wir geraten sind, eine spezielle Herausforderung oder wenigstens Anforderung. Ich meine unseren Weg in die Vierte Industrielle Revolution (Industrie 4.0) vor dem Hintergrund wachsender Konfrontationen zwischen Globalisierungsgewinnern und -verlierern.

Das ist übrigens eines der zentralen Themen im Diskursbereich "In der Ebene": [link] Es steht uns nicht mehr frei, diese Kräftespiele zu ignorieren.

Während verschiedene sachkundige Personen uns 20 bis 30 Jahre an die Wand schreiben, in denen sich der Umbruch so ereignen wird, daß eine Mischung aus Automatisieirungswellen und Verhetzungen unsere Arbeitswelt radikal wie umfassend verändern wird, meinte Künstler Franz Ablinger jüngst in einer unserer Erörterungen, das werde womöglich weit schneller geschehen.

Es ist eigentlich ein wenig wie das Schiff von Fitzcarraldo, wo es den mühsamen, von Menschen mechanisch bewältigten Anstieg über den Berg schon hinter sich hat und nun die Stromschnellen hinunter fährt. Unterhalten wir uns also über diese Fahrt, während wir uns festhalten, so gut es geht, um nicht von Bord zu fliegen.

-- [Konvergenz 2016] [Quellen] --


coreresethome
4•16