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2014 Beyond Memory / Jenseits der
Erinnerung
Bilder einer Epoche
Ich war Persönlich immer sentimental gegenüber dem Ereignis, das doch passed
by time ist, aber irgendwie heute noch relevant. (Radenko Milak)
Im Geschichtsunterricht lernte der Künstler Radenko Milak, dass das Attentat von Sarajevo
ein Anlass für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges war, aber nicht der Grund für den
Großen Krieg. Heute, genau hundert Jahre nach dem Ereignis, sind die Historikerinnen und
Historiker besonders bemüht, nicht nur die Bedeutung der Schüsse von
Sarajevo neu zu gewichten, sondern auch die wahren Intentionen des
jungen Attentäters Gavrilo Prinzip offenzulegen.
Ganz egal, wie man über das Geschehen vom 28. Juni 1914
denkt, es ist zweifellos ein einzigartiges Weltereignis, in dem sich die intimen, privaten
Gründe eines jungen Mannes mit den lokalen, sozio-ökonomischen Umständen und mit
weltrelevanten politischen Interessen sowie Konstellationen überlappen.
Mit einer erheblichen zeitlichen Distanz zu diesem historischen Moment kann das Attentat
als ein Akt der politischen Partizipation gesehen werden. Der Partizipationsversuch eines
aus armen Verhältnissen kommenden, verzweifelten bosnischen Serben, der -- von einer
Befreiungsidee besessen -- an der Gestaltung der Welt teilnehmen wollte.
Wir zeigen in Gleisdorf eine Bilderserie, in der Radenko Milak das Moment der
Partizipation aufgreift. Er holt das Weltereignis aus dem Medium der Fotografie, um seine
Welt-Dimension auf eine private, fast intime Ebene des Pinselstriches zurück zu bringen.
Diese intime Ebene kann als Suche nach der eigenen Identität des serbischstämmigen
bosnischen Künstlers interpretiert werden, die zwischen diversen Interpretationen des
Ereignisses von Sarajevo schwebt.
Radenko Milak: 28. juni 1914
Das Attentat als Schuss gegen Europa, als heroische Geste
eines Jungen, als Befreiungsversuch einer kleinen Nation, oder als nationalistischer Akt,
vielleicht sogar als ein anarchistischer und terroristischer Akt?
Dabei ist es verblüffend, wie sich diese Fragen auch mit der aktuellen innenpolitischen
Situation sowie der internationalen Position des jungen Staates Bosnien und Herzegowina in
Deckung bringen lassen.
Die Ausstellung Beyond Memory ist ein Versuch, den Akt des Attentats
durch eine Serie von gemalten Bildern, welche ihren Ursprung in der Archivfotografie
haben, in weitere Zusammenhänge und Betrachtungsdimensionen zu setzen, um auch nach
seinen kulturellen Konsequenzen und Implikationen zu suchen.
Mirjana Peitler-Selakov
+) Siehe dazu auch:
Ein Jahrhundert, zwei Künstler und drei Kriege
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-- [Die zwei
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