log #371: fahrtenbuch, seite #24

Fragen, nachdenken, diskutieren
(Visionen 2050)

Der Auftakt in Gleisdorf war lebhaft. (Siehe den vorigen Eintrag!) Weiz ist der andere Pol, dazwischen tut sich ein Spannungsfeld auf, das seit etwas über einem Jahrzehnt als „Energie-Region" definiert ist.

Das Projekt „iEnergy Weiz-Gleisdorf", soll nun zu einem regionalen Prozeß führen, in dem „Visionen 2050" erkennbar werden und zur Debatte stehen können. Die Zukunft findet nicht ohne uns statt. Was können und wollen wir alle zu ihrer Gestaltung beitragen?

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Bei Präsentations- und Diskussionsabenden in Gleisdorf und Weiz wurden die fünf Szenarien präsentiert und zur Diskussion gestellt. Diese Informationen sind demnächst auch in diversen Gemeindeämtern der „Energie-Region" verfügbar.

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Projektleiter Matthias Schaffer sagte: Die Energiewende hat begonnen. "Österreich ist weltweit sicher unter den Top 5, was erneuerbare Energie angeht." Die technische Herausforderung liege nicht bloß in einem kompletten Wandel der Energiesysteme, sondern auch in einem „aktiven Netz", weil viele Kunden selbst Energie erzeugen und einspeisen werden. Das ist nur ein Aspekt kommender Veränderungen.

Die vom Team angebotenen Szenarien sind – wie verschiedentlich erwähnt – keine Vorhersagen, sondern Denkanstöße. Michael Narodoslawsky von der TU Graz sagte unmißverständlich: „Irgendwo muß man einmal anfangen zu klären, wo die Region eigentlich hin will." Das geht nicht nur Leute aus Politik und Verwaltung etwas an. „Regionalentwicklung spielt sich in den Köpfen und in der Kultur ab. Wenn es da nicht hineingeht, ist es keine Regionalentwicklung, sondern ein Technologieprojekt." Der Ball liegt also ganz wesentlich auch bei den Menschen der Region.

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Der Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich und
LEADER-Managerin Iris Absenger-Helmli

Und was ist jetzt vor allem notwendig, falls solches Engagement eintritt? Narodoslawsky: „Es braucht einen Zündenden funken", der überspringt. Das habe mit der Identität der Menschen zu tun, die zum Ausdruck kommen müsse. Solche und andere Fragen konnte man in der direkten Begegnung mit dem Projekt-Team diskutieren, um die erste regionale Praxis-Phase von „iEnergy Weiz-Gleisdorf" einzuläuten.

Als wichtiger Orientierungspunkt mag folgende Annahmen nützlich sein: Änderungen kommen nicht, weil eine einzelne Person das will, sondern weil die Menschen andere Institutionen zu Entscheidungen heranziehen. Darin liegt vielleicht auch ein Hinweis auf die Ursachen, weshalb die Regionalpolitik sich so überproportional mit der Sorgen wegen Gemeindezusammenlegungen herumschlägt, statt diese unausweichlichen Prozesse im Dialog mit der Bevölkerung nachvollziehbar zu bearbeiten. Siehe dazu auch das Gespräch mit dem Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich: [link]

Bemerkenswert ist außerdem, daß es bei der Frage um „Visionen 2050" nun einmal ganz offensichtlich um Denk-, Kommunikations- und Diskussionsprozesse geht. Das sind also unbestreitbar kulturelle und soziokulturelle Aufgabenstellungen. Daß nun weder In Gleisdorf, noch in Weiz Kulturreferenten oder Kulturbeauftragte mit im Boot waren, ist ein deutliches Zeichen, das vielleicht noch der Revision bedarf.

[2050: Übersicht]
[Weiz] [kunst ost: fahrtenbuch]


coreresethome
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