log #350: close to
natureDer vorige Logbuch-Eintrag verweist auf
unser "Kuratorium für triviale Mythen", mit dem wir eher
technologienahe Phantasmen und Paradigmen abklopfen. Mit "close to nature"
rücken wir -- wie der Titel ausdrückt -- stärker an naturbezogene Themenstellungen
heran, die sich allerdings, wie Sie merken werden, auch an technologie-lastigen Aspekten
reiben.
Kunsthistorikerin Mirjana
Peitler-Selakov hat schon im Vorjahr als Kuratorin einen Arbeitsansatz zu diesen
Zusammenhängen erprobt und dessen Realisierung in einem Kunstprojekt erlebt:
Close to Nature 2010 im Naturpark Pöllauer Tal ("Dieses
multisziplinäre Kunstprojekt ist ein Pilotprojekt von styrian summer_art und dem Verein
kultur.at, das zur Sensibilisierung von Menschen in den Fragen Ökologie, Kunst,
Naturerleben, Umwelt, Lebensqualität, Bildung, Kultur anregen soll. [...])
Nun hat Peitler-Selakov ihren
kuratorischen Ansatz überarbeitet. Wir setzen "close to nature" als
künstlerisches Bindeglied zwischen einige andere Themenlinien von "kunst
ost" und "kultur.at":
>>Einseitige
Informationsvermittlung der Massenmedien, die konventionelle Methoden der
Nachrichtensender und die übertriebene Zeichnung von Weltuntergangsszenarien illustrieren
eine Art der "Entfremdung" und einen zunehmenden Kontrollverlust des Menschen
über seine Umwelt. Solche Darstellungen lösen in die Bevölkerung in erster Linie
Angstgefühle aus, anstatt sie zum Nach- und Umdenken zu bewegen. Dazu kommt, dass die
natürliche Umwelt als direkter Erfahrungsraum verloren gegangen ist und das Wissen um
ökologische Zusammenhänge zu einem Wissen aus zweiter Hand wurde.
Nun ist die Frage der Umweltproblematik aktueller denn
je. Das Ausmaß an zerstörerischen Eingriffen in die natürliche Umwelt drängt uns, die
Frage nach der Vermittlung von Wissen über ökologische Zusammenhänge neu zu
überdenken. [...]<<
Zum heurigen Auftakt dieser
Themenlinie werde ich eines der kleinen Karton-Häuschen ("Pappenheim")
von Jürgen Behm auf die Strecke hinausbringen. Und Christian Strassegger schneidet eine Arbeit in die Gegend; hier ein
kurzer Blick auf ein Stück davon:
Modellbau-Experte Bernhard Kober, ein früher
Akteur des "Kuratoriums für triviale Mythen", hat inzwischen einen
kleinen Hubschrauber mit einer Kamera ausgerüstet und erprobt: [link] So werden wir für unser Tun im Sinn des Wortes eine neue
Perspektive finden.
Diese Aktivitäten verzahnen wir
natürlich auch mit unseren Vorhaben zum Thema "Agrarische Welt", die
Sie unter einem eigenen Punkt bei den "Notizen" zum "April-Festival"
2012 finden: [link]
So bewegen wir uns beim Festival in
der Spange "Zwischen Landwirtschaft und High Tech", da sehen wir den
adäquaten Themenbogen für die "Energie-Region", auf welche dieses
"April-Festival" Bezug nimmt: [Die Region]
Wir führen ein urbanes Leben im
ländlichen Raum. Diese Region ist freilich nach wie vor stark agrarisch geprägt und
mentalitätsgeschichtlich von jener Ära, da Landwirtschaft vorherrschte, getragen.
Es haben sich inzwischen aber auch
zahlreiche Industriebetriebe angesiedelt. Außerdem ist die Landwirtschaft in zwei
verschiedene Richtungen gegangen, in eine bäuerliche und eine industrielle. Diesen
komplexen Zusammenhängen ist unsere gesamtes Vorgehen in einem soziokulturellen Projekt
mit dem Fokus auf Gegenwartskunst gewidmet.
[april-festival 2012]
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