log #290: kunst ost

Das "April-Festival" ist absolviert, schon ist der Auftakt des nächsten Jahresschwerpunktes in der Umsetzungsphase. Das erste Halbjahr von "kunst ost" als formelles LEADER-Projekt war dicht und fordernd, aber dafür sind wir mit den Status quo ziemlich zufrieden.

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Grafikerin Ulla Klopf hat das aktuelle Logo entworfen. Es markiert nun den neuen Abschnitt, über den wir in das zweite Halbjahr hineingehen. Der "Frauenmonat" soll ebenso Standard bleiben, wie das "April-Festival".

Die Veranstaltungsreihe "What It Feels Like for a Girl" läuft vom 8. Juni bis zum 2. Juli 2010. Erneut sind mehrere Generationen Kunstschaffender involviert. Wir haben Impulse aus der Region aufgegriffen, aber auch über die Landesgrenzen hinausgeschaut.

Noch etwas ist an diesem Abschnitt von Bedeutung. Hier kooperieren drei Vereine; wie auch bei einer anderen Sommer-Veranstaltung: "close to nature". Derlei Kooperationen haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht gerade als steirischer Standard etabliert. Wir machen es zu einer der Grundlagen unseres Tuns.

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Konkreter: Der Verein "kunst ost" repräsentiert ein Stück formeller Struktur zu kulturellen Optionen einer "Eigenständigen Regionalentwicklung". Von dieser Struktur kann aber weder inhaltlich noch wirtschaftlich alles ausgehen, was in der Sache, in der GESAMTSCHAU der Sache, wichtig wäre.

Also setzen wir auf Kooperationen, die jeweils auf ein konkretes Projekt bezogen werden. So sind es beim "Frauenmonat" also "kunst ost", "ACRYL" und "kultur.at". Bei "close to nature" sind es "styrian summer_art", "kultur.at" und die slowenische "Umetnostna Galerija Maribor".

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Sie ahnen vielleicht die Tendenz. Damit das Kunstgeschehen in der Region gewinnen kann, werden wir uns eher nicht auf sprunghafte Budget-Zuwächse stützen können. Daher ist wirtschaftliche Kooperation unabdingbar. Doch auch inhaltlich erwarte ich Gewinne durch solche Schritte.

"ACRYL" ist ein interessantes Beispiel. Diese Formation formierte sich völlig eigenständig, allerdings im Kilewasser der Prozesse von "kunst ost" heraus, geht auch entsprechend eigene Wege, hält aber Kontakt mit uns. So mag es dann gelegentlich zu einer Koproduktion kommen.

Das wäre quasi die nächste Strukturstufe gegenüber dem, was ich als "location crews" eingeführt habe; jene autonomen Gruppierungen, die sich jeweils für ein einzelnes Projekt von "kunst ost" zusammenschließen, um ihren Part an einem bestimmten Ort sehr eigenständig umzusetzen.

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Ich nenne ein Beispiel solcher Art der "location crew": Für die Vernissage in Albersdorf hatten sich (von links) Gernot Schrampf, Irmgard Eixelberger, Hans Schaden und Walter Hold sowohl den Ort wie auch ihre Zusammensetzung selbst gewählt und gestaltet. (Zur Erinnerung, der Ausdruck "location crew" steht hier statt des Terminus "Ortsgruppe", der in Österreich vorerst noch von historischen Zusammenhängen geprägt ist, die ich hier nicht promoten will.)

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Die "kunst ost"-Obfrauen Michaela Zingerle und Christa Ecker-Eckhofen
bei einem unserer regelmäßigen internen Arbeitstreffen

a) Der Verein "kunst ost", ...
... initiiert vom Quartett Ecker-Eckhofen, Krusche, Peitler & Zingerle, kooperiert
b) mit anderen Vereinen bei einzelnen oder längerfristigen Vorhaben,
c) mit einzelnen "location crews" bei einem einzelnen Event,
d) mit Kommunen und Landes-Instanzen für regionale Grundlagen des Kulturgeschehens.

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Die "kunst ost"-Obfrau Christa Ecker-Eckhofem und unsere
Konsulentin für Gegenwartskunst, Mirjana Peitler-Selakov

In das kommende Jahr hinein werden wir, da wir nun greifbare Ergebnisse vorlegen können, auch die wachsende Kooperation mit der Wirtschaft suchen. Gelegentlich scheint es, als möchten manche Menschen bewußt falsch verstehen, was "kunst ost" ist und wie es funktioniert.

Dieses privat initiierte Projekt, das streng "bottom up" entwickelt wurde, hat weder als Geld-Gießkanne zu fungieren, noch ist das eine Art "Kulturreferat der Energie-Region". Ebensowenig ist es eine gratis Servicestelle für Kulturschaffende oder ein Dienstboten- Pool für Unternehmungslustige, denen die "Basisarbeiten" zu anstrengend sind.

Vier Professionals des Kulturgeschehen, Freischaffende, haben sich aufgemacht, um in Fragen der Kulturvermittlung und Kulturpolitik Neuland zu erschließen. Das ist unsere Aufgabe, dafür haben verschiedene Gremien meinem Konzept zugestimmt, darüber gibt es einen aufrechten Vertrag mit den Spitzen der steirischen Politik.

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Was immer jemand begehrt oder sich ausmalt, wünscht oder ersehnt, bezogen auf "kunst ost" ist das völlig nichtig, falls es nicht mit uns verhandelt und vereinbart wurde. Warum betone ich das so? Wir haben in unserer Umgebung schon erstaunliche Begehrlichkeiten kennengelernt.

Faktum ist:
a) Der Vorstand trägt das alleinige und volle Risiko für die Beschaffung der nötigen Gelder und deren regelkonforme Verwendung.
b) Ich habe eine Verpflichtungserklärung unterschrieben, die einem faustischen Pakt gleichkommt. (Bitte durchlesen: PDF-Datei!)

Das bedeutet, die Mittel, die wir für "kunst ost" erringen, haben einen hohen Preis. Es muß demnach klar sein, daß wir dafür niemandem einen "Selbstbedingungsladen" einrichten. Das ist ein "Profibetrieb", in dem wir unter anderem ausloten, wie sich hauptamtliche und ehrenamtliche Arbeit im Kulturbereich so verbinden lassen, daß längerfristig haltbare Ergebnisse möglich werden. [Fortsetzung]

[kunst ost]


coreresethome
22•10