log #241: r/t "Ich bin
sehr zufrieden, dass das alles richtig in Gang kommt." schrieb mir Fotograf
Franz Sattler. Und: "Ich werde mich mit Bgm. Pregartner in Verbindung setzen und
einen Termin für die Fahrt Anfang März aushandeln. Der Rolls Royce ist schon abrufbereit
..." Das ist nicht metaphorisch gemeint, sondern bezieht sich auf einen
realen Rolls Royce, den wir für einen Beitrag zu unserer Geschichte nutzen dürfen.
Inzwischen hat mir außerdem der aus Weiz
stammende Künstler Martin Hofbauer zugesagt, mit seinen Arbeiten dazuzukommen. Der Mann
hat die Fetisch-Frage mit seinen Mitteln gründlich ausgelotet. Er ist außerdem auch im
realen Leben in der Klassik-Abteilung der V8-Welt angesiedelt. Seine Caprice
verlangt erhebliche Zuwendung, um keine Capricen zu liefern.
Auf dem Bild links die Chevrolet Caprice
von Hofbauer, rechts ein Ford Taunus, beide Fahrzeuge im
"Youngtimer"-Rang mit guten Aussichten, es zum "Oldtimer" zu schaffen.
Das sind Aspekte moderater Emotionen.
Der Weltreisende Emil Gruber, früher
Weggefährte in unseren "Avantourismus"- Ansätzen, lieferte mir ein
etwas radikaleres Beispiel für den Umgang mit solchen trivialen Mythen: "da
passt die geschichte von dieser strassenlosen insel, auf der einer 200 meter asphalt
machen hat lassen, um seinen roadster fahren zu können."
Nein, das sind kein Scherze! Im Jahr 2003 schrieb mir der
Besitzer eins raren Lancia Beta Spider, der auf Malta zuhause ist: "Its really
fast and sturdy car. Its great at high speeds because its so robust and heavy on the
ground you notice its really easy to do 140 miles and here thats way out. The island
doesnt offer too many roads for these speeds at great lenghts but thats ok." [link]
Um üblichen Einwänden vorzubeugen, wir stehen dem
gesamten Themenkomplex und seinen Implikationen ja keineswegs ahnungslos gegenüber. Es
liegt allerdings im Wesen von Fetisch-Beziehungen, daß ihr brisantes Potenzial sich
keinen vernünftigen Einwänden stellt.
Dafür muß man dann schon auf die Meta-Ebene, wie es etwa
der oben gezeigte Artikel tut. (Quelle: "Kronen Zeitung") Da heißt es etwa "Alle privaten Pkw
sind insgesamt in einem Jahr in Österreich rund 49,4 Milliarden Kilometer unterwegs.
Dadurch werden 3,5 Milliarden Liter Sprit verbraucht und fast neun Millionen Tonnen CO2
verursacht." Details beim VCÖ: [link]
Der hier genannte Durchschnitt von privat jährlich 13.719
Kilometern pro Jahr ist freilich der "Bürgerkäfig-Liga" zuzuschreiben
und nicht den Exoten. Aber das wäre nun schon ein unsinniger Ansatz, das Irrationale in
der Geschichte mit rationalen Begründungen zu stützen. Lassen wir das und schauen wir
uns lieber an, was die soziokulturellen Zusammenhänge dieses Fetisch-Gebietes sind.
Ein Beispiel: Wenn mir etwa Roman Hold Gelegenheit bietet,
in einem originalen Porsche
550 Spyder einzusitzen, macht bei mir die Vernunft sowieso Pause. Das Auto ist
praktisch so alt wie ich selbst und genau dieses Modell war die letzte Sitzgelegenheit von
James Dean.
So werfen wir Steinchen in's Wasser, das zieht Kreise in
fast alle Kulturbereiche unseres Lebens, wir haben also reichlich zu tun, um
herauszuarbeiten, was denn genau gemeint sei, wenn ich die Oststeiermark zwischen
Landwirtschaft und High Tech aufgestellt sehe. (Siehe dazu mein
"Fahrtenbuch", Seite #1!)
Ich werde also zum Kunstfestival "energie.macht.kunst"
einen Runden Tisch zum Thema einberufen. Es wird mit sachkundigen Leuten abzuklopfen sein,
welche emotionalen Themen in jener "Energie-Region" präsent sind, die
nun zunehmend auf Elektromobilität ausgerichtet sein will und für die zukunftsweisende
Mobilitätskonzepte erarbeitet werden.
Unter uns und im Flüsterton: Schon vor rund 20 Jahren
haben Freaks Elektro-Dragster gebaut, mit denen sich Kolbenmotor-Geschoße verblasen
ließen. Deren Herzstücke waren tschechische Hubstapler-Motoren, die man xfach überladen
konnte, ohne dabei glich in Vollbrand zu stehen. Aber das will ich, aus begreiflichen
Gründen, nun hier nicht gar zu sehr ausbreiten ;-)) Tja, und die "Avantourismus"-Sache
werde ich auch noch zu erklären haben ...
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