log #167 II: slow
motion | leader Aus einer
Email-Korrespondenz mit Herrn Siegfried Kober ergibt sich nun die Notwenigkeit, meine
Darstellung zu ergänzen.
Kober schreibt:
"Ich bin Bankangestellter bei der Steiermärkischen Sparkasse und nicht
Angestellter eines Immobilienbüros."
Meine Frage bezüglich der dabei
aufscheinenden Signatur:
Siegfried Kober
sREAL Immobilienvermittlung Weiz
Steiermärkische Bank und Sparkassen AG
A-8160 Weiz, Europa-Allee 1
... führt zu folgender Antwort:
"Verwirrende Signatur ?: Es besteht eine Kooperation mit S-Real!"
Es bleibt also verwirrend, was einerseits der
formelle Auftritt vermittelt, was andrerseits das Selbstverständnis des Mannes zeigt.
Aber das sagt vielleicht auch einiges über die realen Verflechtungen in der Branche.
Ich denke, wir haben in der Korrespondenz
einige Klarheit gefunden, mit welchen INTENTIONEN Kober den Leserbrief verfaßt hat und
welche regionale PROBLEMSTELLUNG dadurch zur Sprache kommen sollte.
Kurz: Die zunehmende Überlastung ehrenamtlich
tätiger Leute, die Jugendliche zu sportlichen Aktivitäten führen, weil den Kommunen
Gelder fehlen. Das alles hat freilich KAUSAL überhaupt nichts mit dem Kunst- und
Kulturbereich zu tun.
Wir haben offenbar auch Konsens, daß
EIGENNUTZ eine beunruhigende Hochkonjunktur erlebt, was zu wachsenden sozialen Problemen
führt.
Kober merkt energisch an:
"Punkt 4: Ich bin kein Rassist und schon gar nicht ein Nazi-Fan! Anscheinend ist
es in Österreich mode, bei unangenehmen Themen, die Nazi-Zeit heranzuziehen."
Selbstverständlich läßt sich nichts
dergleichen aus seinem Leserbrief ableiten. Unabhängig davon steht aber der Tenor des
Briefes ideengeschichtlich in der Tradition der "Schwarzen Korps" und später
der Nazi, wonach Körperertüchtigung vor Kultur zu gehen habe. (Wie auch ein Grundelement
des historischen Faschismus mit "Aktion vor Reflexion" beschrieben sein
könnte.)
Kober notiert treffend:
"Kultur und Sport sind wichtig in unserer Gesellschaft und sollten auch weiterhin
gefördert werden. Wenn Sie schon recherchieren, vergleichen Sie bitte in den Kommunen,
Land oder Bund die Förderungen. Vielleicht verstehen Sie mich dann besser."
Weiters:
"Noch einmal, ich bin kein Kulturgegner! Ich akzeptiere auch Ihre Kritik, es sind
aber auch sehr viele positive E-Mails über den Leserbrief eingegangen. Offenbar ein
heikles Thema!"
Eine breitere Debatte würde diese Ansicht
verdienen:
"Staatlich geförderte Künstler ?: Es wäre ein Traum, wenn Sportfunktionäre
nur 1 Cent bekommen würden. Den hohen, österreichischen Sozialstandard hat nicht nur die
Kultur und geförderte Fachkräfte erschaffen, jeder hat seinen Beitrag dazu geleistet."
Schließlich:
"'lieber mehr Sport und weniger Kultur'?: Hab ich im Leserbrief nicht
geschrieben!?!?"
So ähnlich lautet allerdings die Headline des
Beitrages: "Kultur statt Sport?" ... und der Tenor des Schreibens
suggeriert nun ... genau was?
Kober betont:
"Ich machte einen Vergleich und die Politiker sollen einmal nachdenken. Auf der
einen Seite wird alles bezahlt und bei Sportförderungen wird gejammert. Es soll eine
gerechte Förderung geben - was ist aber schon 'Gerecht'!?!?!"
Das wäre in der Tat höchst
diskussionswürdig. Vielleicht könnte so diese kleine Kontroverse zu einem seriösen
Diskurs in der Region beitragen.
Übrigens!
Ich hab das nun zum Anlaß genommen, in einer
eigenen leiste Fakten zusammenzutragen. Denn es herrschen teils abenteuerliche
Vorstellungen, WER angeblich das Gedeihen Österreichs bedroht oder beschädigt. Die durch
Fakten belegbare Realität schaut dann meist etwas anders aus.
Siehe dazu: kunst.rasen!
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3009 |