log #136: kunst o.st

[Vorlauf] Wie erwähnt: Eine ganze Reihe von Aktivitäten zur Frage „Was ist Kunst?“, denn wir haben einige Kriterien zu klären, damit klar wird, wovon eigentlich die Rede ist, wenn Leute aus verschiedenen Sektoren sich zusammentun, um Kunstprojekte in Gang zu bringen.

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Das geschieht auch im Rahmen dessen, was ich "kulturelles Streetwork" nenne. Themen- und Diskursarbeit an Plätzen, wo sich städtisches Alltagsleben ereignet. Das bedeutet, Debatten und Präsenz auch in solchen Zusammenhängen, die vielleicht kurios erscheinen mögen.

Damit ist übrigens kein "Keiler-Geschäft" gemeint, die Themen der Kunst werden den Menschen nicht angedient, die Leute werden nicht anagitiert. Die Sache ereignet sich einfach über PRÄSENZ.

Darin drückt sich auch ein Anspruch aus: Wir sind Teil dieses regionalen Lebens und DESHALB sind wir hier anwesend, mit im Spiel. Der Anspruch hat seinen Gegenwert in geistig- kulturellen Inputs die sich aus unserem Tun ergeben.

Die Kunst selbst ist ja solchen Fragen von "Gegenwert" und "Leistungsaustausch" nur sehr beschränkt ausgesetzt, aber nicht generell von diesen Fragen suspendiert. Auch in der Fragestellung besteht aktuell Klärungsbedarf.

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Was haben wir einander abzuverlangen, wenn wir öffentliche Gelder und öffentlichen Raum beanspruchen? Das ist keine Frage zur Kunst, sondern zur Kulturpolitik. Diese und andere Fragen in solchen Zusammenhängen liegen an.

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Das bekommt zum Beispiel auch Aufmerksamkeit über jene Dialogreihe [link], die ich zur Zeit in Schaufenstern und Foyers von Gleisdorf realisiere, wie jüngst mit Bankdirektor Josef Tändl in der Halle der Gleisdorfer Volksbank.

Die "Basis-Serie" ist nun abgeschlossen, die zweite Serie ist speziell dem Thema Kunst gewidmet. Ich habe dazu inzwischen mehrmals von Frauen ausgerichtet bekommen, daß es in dieser Serie auch die Stimmen von Frauen zu hören geben solle. Aber nein! Aber ja!

Denn es wird zwar auch Dialog-Sessions mit Frauen geben, aber vorweg gilt: Dies ist kein Wunschkonzert. Und das Konzept ist ganz simpel, wenn auch etwas arbeitsintensiv. Wer immer sich also bestimmte Sessions wünscht, möge losgehen und sie wahr machen.

Denn bei "kunst O.ST" gilt ein Prinzip, MUSS ein Prinzip gelten, daß nämlich NUR das geschieht, was sich jemand vornimmt und es dann umsetzt. Anderen zuzurufen, was sie tun mögen, ist verlockend, aber unsinnig. Selber denken und selber tun dürfte wohl die vielversprechendste Option sein.

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Dazu braucht es natürlich nicht nur den "öffentlichen Raum", sondern AUCH gewidmete Räume, wie etwa den Gleisdorfer "einraum" [link] von Barbara Lukas. Experimentalzone und "Basislager" für sehr unterschiedliche Vorhaben, die auch in die Stadt "streuen" werden.

Apropos "streuen". Wir haben schon vor etlicher Zeit gesehen, daß im Jahr 2010 die Städte Pecs und Istanbul "Kulturhauptstadt Europas" sein werden. Dazu war schnell die Idee vorhanden, wir könnten hier etwas tun, das dort Wirkung zeigt, mindestens in diesem Zusammenhang stattfindet. Denn es ist ein SEHR ungewöhnliches Ereignis, daß diese Metropole, einst Konstantinopel und noch Zentrum des Imperium Romanum, als Westrom schon in Schutt und Asche lag, für ein Jahr lang "EU-Kulturhaupstadt" ssein wird.

Und so ist es nun: Das Projekt "next code" hat 2006 in Istanbul begonnen [link] und über einige Jahre diesen "Kulturraum" zwischen Wien, Beograd und Istanbul thematisiert. (Siehe dazu auch die Notizen zu "next code: divan"!)

Inzwischen ist geklärt, wir werden über die Station "next code: crossing" (als heurigem Beitrag zum Festival "steirischer herbst") bis Mitte nächsten Jahres eine Publikation realisieren und damit in der Tasche eine Ausstellung in Istanbul bestreiten, um so das regionale Geschehen mit "Istanbul 2010" zu verknüpfen.

Übrigens, der Weizer Fotograf Franz Sattler hat auf das Stichwort Istanbul mit einem kleinen Foto-Ensemble reagiert, das mit via Email zukam: [link]

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coreresethome
20•09