Log #84
Türkischer Honig. Sehr vieles, was uns an Süßspeisen vertraut ist, haben wir aus der
Kultur der Osmanen übernommen. Kaffee und Strudel kommen von da her.
Iris Absenger, die Managerin der Leader-Region
Gleisdorf Weiz (rechts), hat für ein Arbeitstreffen Motive von dem aufgegriffen, worauf
sich unsere Arbeit gerade in einigen Aspekten bezieht. Veronika Jandl, ihre Assistentin,
hat dazu für uns vorzüglichen türkischen Kaffee gekocht.
Ein wunderbares Frühstück "alla turca". Auch das Joghurt fehlte nicht auf
dem reichlich gedeckten Tisch, an den wir uns gesetzt hatten, um Optionen zu besprechen,
was praktikable Schnittpunkte seien zwischen regionalen Aufgabenstellungen und den
Möglichkeiten von Kunstschaffenden.
Mit mir war Künstler Walter Kratner gekommen. Wir haben gewissermaßen
die Spanne zwischen Weiz und Gleisdorf, vor allem die Kooperation verkörpert, die wir im
Raum zwischen diesen beiden Städten repräsentieren. (Kratner, Krusche und Selakov, das
bedeutet heuer auch: "next code: exit"
im Rahmen des Festivals "steirischer herbst".)
Rechts im Bild Gerald Gigler, im Land Steiermark zuständig für die
gesamten Leader- Regionen. Gigler hat dann auch unsere "erste Session" im Rahmen
der "regionale 08" besucht, um sich anzusehen, was wir da so machen.
Hier Gigler (links) mit dem Salzburger Kulturwissenschafter Günther
Marchner, der sich etwas näher mit "next code" befassen wird, mit dem wir noch
vor der kommenden Jahreswende einen gemeinsamen Abend in Gleisdorf realisieren werden, um
zur Kulturpraxis auch die Reflexionsarbeit voranzubringen.
Dieter Spath, künstlerischer Leiter der "regionale 08", war
ebenfalls zu unserer Session gekommen und hat hier aus mir unbekannten Gründen bei
Künstlerin Elfi Scharf offenbar einer markante Reaktion ausgelöst.
Was "Der Orient" sei, bleibt bei den vielen Bündeln von
Stereotypen ja etwas unklar. Dagegen ist aber "Das Andere" leicht dingfest zu
machen, weil da die vorhandenen Grenzziehungen zugleich gut eingeführte Konventionen
sind.
In der Geschichte des 20 Jahrhunderts sind etwa Sprachgrenzen ganz klare
Demarkationslinien. Zum Beispiel jene zwischen dem Deutschen und dem Slawischen. Auch
Grenzen zwischen Katholizismus hier, Orthodoxie und Islam da, haben immer noch Wirkung.
Oder, längst vergessen, aber immer noch wirksam: Die vormalige "Militärgrenze"
zwischen den Reichen der Osmanen und der Habsburger. [Fortsetzung]