Log #72 (Voriger Eintrag.) Markus Wilfling und Christian
Eisenberger waren mit Arbeiten auf der Biennale in Gornji Milanocac vertreten. Daß sie
statt mit uns auf der Reise nach Serbien in Wien zugange waren, hat seine Vorteile.
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Wilfling und
Eisenberger sind übrigens Teil unseres heurigen Projektes für das Festival
"steirischer herbst". So tut sich im Verlauf mehrerer Monate ein Ereignisfeld
auf, das spannende Ergebnisse bringen kann. Aber! Wien! Die "VIENNAFAIR" ist eine maßgebliche
Kunstmesse. Vor dort kam interessante Post: |
>>Bereits im Rahmen der
Pressekonferenz konnte das einstimmige Urteil der Jury verkündet werden: Zwei
Galeriepräsentationen teilen sich in diesem Jahr den mit 5.000 Euro dotierten Preis, der
von der Wirtschaftskammer Wien vergeben wird.
Den Weg nach oben wählte dagegen der junge Künstler
Christian Eisenberger in Form einer direkt vor Ort gebauten, über acht Meter hohen
Installation im Messestand der Galerie Konzett, an die der zweite Teil des Preisgeldes im
Rahmen der Vernissage durch Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien,
überreicht wurde.<< [Quelle]
Das war dann auch im "Standard" zu sehen. Rechts oben die Arbeit von
Eisenberger (Eine größere Ansicht dieses Baues finden Sie HIER!), links
unten eine Arbeit von Wilfling:
Wir sind also mit unserem Vorhaben in einem ganz guten Klima aufgestellt. Wie passend,
denn ich habe im vorigen Eintrag das Thema
"Jammerkultur" angerissen, der genannte Artikel handelt im Auftakt von einer
angeblichen "Krise der österreichischen Kunst", was die Autorin mit einem
Seufzen quittiert.
[Der
ganze Artikel] |
Ich vermute, es
müßte präzise heißen: "Krise des österreichischen Kunstmarktes". Denn was
soll denn "Die Kunst" eine Krise haben? Und Kunstschaffende, na was! Manchmal
ja, manchmal nein. Manche immer. Das stört doch den Lauf der Dinge nicht. Was einmal
mehr ein Augenmerk darauf lenkt, daß es zwischen den verschiedenen Instanzen stets neu
Verhandlungen geben muß. Staat, Markt, Zivilgesellschaft ... in allen Lagern gibt es auf
die Kunst gerichtete Interessen.
Ich hab das am 1. Mai in einem Eintrag in meinem eigenen Logbuch angerissen. (Das hat mir inzwischen
schon Schelte eingebracht.)
Wie Philosoph Erwin
Fiala vorgebracht hat: Wenn wir auf Theorie, Definitionsmacht und öffentlichen
Diskurs verzichten, werden Politik und Markt festlegen, was Kunst sei und was nicht. |
Sie werden uns ihre Deutungen aufzwingen. Da geht es dann vor allem um
Effizienz. In diesem Kontext lesen wir gelegentlich von einer "Krise der
österreichischen Kunst". Was für ein Unfug! Aber das ist eine andere Geschichte,
auf die ich augenblicklich gar nicht eingehen will. Kurz zurück zum Thema
"steirischer herbst".
"kart & Grupa kao takva" waren nun zu einer ersten Session in der
Stadt. Neben Dragan Protic (hinten, 2. v. l.) sind die Gleisdorferinnen Sandra Bischof,
Herta Niederl-Lehmann und Gertrud Steurer bei der Sache gewesen. (Niederl-Lehmann ist
übrigens die Mutter von Jazz-Schlagzeuger Alex Deutsch.) Das Bild stammt aus dem Werkraum
der "Europa-Hauptschule". Im kommenden Juni wird es die nächste Session geben,
die dann Richtung Herbst weist.
Außerdem entstehen nun schon jene "kuvarice",
die in einer Ausstellung in Gleisdorf zu sehen sein werden. Die Burschen sticken an den
Tüchern, hier sonntags am Kirchriegel von Gleisdorf.
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1908 |