Log #20

Nun hat es mit den Schritten nach draußen begonnen. Eine Arbeit des Wiener Autors und Objektkünstlers David Staretz stand im Zentrum der Auftaktveranstaltung von "next code: love".

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Man sieht hier (von links) die Gleidorferin Gerda Strobl (Assistentin von Veronica Kaup-Hasler, der Intendantin des Festivals "steirischer herbst"), die Modistin Viktoriya Sitochina, David Staretz und Gleisdorfs Buchhändlerin Helga Plautz.

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Hausherr Richard Mayr (links) und Karl Fritz (Direktor der Raiffeisenbank) haben Rahmenbedingungen für einen fulminanten Abend geschaffen, den wohl wenigstens 150 Menschen genossen haben. Was von 18:00 Uhr abends bis drei Uhr morgens sich entfaltet hat.

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Die "herbst"-Intendantin Veronica Kaup-Hasler und der kaufmännische
Direktor des Festivals, Richard Schweitzer.

Die Web-Dokumentation

Zum Fernsehbericht im ORF kamen regionale Beiträge. Etwa in der "Kleinen Zeitung" oder der "WOCHE". Eine Projektinfomation in Interviewform erschien eben im Gleisdorfer Stadtjournal. Dazu die passende "Begleitmusik" von einem anonymen Polemiker, der sich regelmäßig auf den politischen Websites der Stadt hervortut:

>>Dichter / Gratulation zu diesem hervorragenden Gedicht. Sie können sich mit Martin Krusche (weiß eigentlich irgend jemand, was er mit seinem Interview im aktuellen Stadtjournal sagen wollte und was das alles überhaupt soll???) auf eine Stufe stellen. Guten Abend / 28.03.2007 20:26 / Farbenzauberer<<

Dieses proletarische Kuriosum, daß sich jene, die von einem bestimmten Gebiet keine Ahnung haben, mutmaßlich weil es sie nicht interessiert, der Welt gerne mitteilen, daß sie davon keine Ahnung haben, in der Hoffnung, es würden sich noch andere melden, um zu publizieren: Ich hab keine Ahnung!, dieses Kuriosum ist, so nehme ich an, ein Fundament jener Mißstände im Kunstbetrieb, die ein aus Pöllau bei Hartberg stammender Literaturwissenschafter eben in einem anregenden Essay untersucht und beschrieben hat.

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Klaus Zeyringer, der heute in Angers bei Paris lehrt, hat eingehend betrachtet, welche Strukturen sich seit der Aufklärung im vor allem westlich geprägten Europa etabliert haben, um zu klären und darzustellen, was Literatur, was Kunst sei. Dabei hat sich etwas durchgesetzt, was den grundlegenden Anforderungen Immanuel Kants in seinem berühmten Aufsatz über Aufklärung energisch widerspricht.

Nämlich sich selbst seines Verstandes zu bedienen, statt andere für sich denken zu lassen. Mit dem Essay „Ehrenrunden im Salon“ (StudienVerlag) kritisiert Zeyringer die quer durch Europa herrschenden Bedingungen des Kunstbetriebes.

Er nennt die etablierte Seite der Literaturkritik eine "Mischung aus Tafelrunde und Salon und Funktionärsbüro". Solche autoritären Verhältnisse stützen sich natürlich auf willfährige Kunstschaffende, die hier in Gefolgschafts- und Abhängigkeitsverhältnisse eintreten.

Sie stützen sich aber auch auf Rabauken wie den oben zitierten ("weiß eigentlich irgend jemand ...?").

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Diese Abschätzigkeit, die sich verbreitet sehen will, die nicht fragt, um Neugier zu stillen, sondern um abzuschmettern, wegzuschieben, sogar auszulöschen, konstituiert genau das, was in der Antike "Idiotes" genannt wurde. Menschen ohne Interesse für die Welt, nur dem Geschehen im eigenen Wonhzimmer zugewandt.

Die "Idiotes", weil sie von der Welt nichts verstehen wollen, ermöglichen jene "Priesterkaste", jene Deutungselite an "Spezialisten", die für andere das Erklären der Dinge nur zu gerne übernehmen. Wie das so geht? Nachzulesen bei Zeyringer.

Kurz zu Kant. Es lohnt sich, diesen kleinen Aufsatz zu lesen. Man muß dazu nicht einmal in die Buchhandlung gehen, der Text ist im Web verfügbar.

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>>Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung. ...<< [Quelle]


resethome
14•07