next code: in between / symposion #5 Am 16. April 2005 hab ich einen fahrenden Zug mit einem Symposion
bespielt. [link]
Dabei hat auch Platons Text eine Rolle gespielt. Der Architekt Ivan Redi übertrug für
mich eine Stelle daraus auf die Strecke. [link]
Das Motiv des klassischen Symposiums hatte mich freilich
schon früher beschäftigt. Ebenso die Erörterung des Eros, der in unserer Kultur ja oft
fälschlich als ein bloß sexuell aufgeladenes Motiv verstanden wird. Ich greife die
Thematik und die Inszenierung immer wieder auf. Eine der Linien, durch die ich Inhalte
einer kleinen Bibliothek quasi in die Landschaft schreibe (bzw. schreiben lasse). [grid of books]
Die kleine Lesung aus dem Platonischen "Gastmahl"
in jenem alten Gleisdorfer Haus, da nur der
Hausherr anwesend war, am Karfreitag, wo im Lande an den Tod des Nazareners gedacht wird,
weist zeitlich in der Mythologie des Abendlandes weiter zurück.
Nun, da wir gerade eine Station von "next code"
in Liechtenstein vorbereiten, ist dort ein weitere Schritt in diesem Zusammenhang geplant.
Hansjörg Quaderer, der mir dieses Foto sandte, schrieb:
"mir scheint aus logistischen gründen die kombination
von bahnhof / schuppen & 'pöschtle' für gulasch & symposion ideal zu sein: die
beiden örtlichkeiten sind in gehdistanz."
Auch für Herbst haben wir, wenn eine weitere "next
code"-Station im Rahmen des Festivals "steirischer herbst" stattfindet,
eine derartige Symposiums-Situation geplant. [30. September 2007]
martin krusche
P.s.:
Zu den Hintergründen siehe auch: Platon war
ein Balkaneser" (Gespräch mit Dzevad Karahasan)
Die oben angedeutete Passage, von Ivan Redi auf die Strecke
übertragen, entstammt dem selben Kapitel (Pausanias & Phaidros) aus dem hier das zweites Zitat entnommen wurde:
"Ich glaube, Phaidros, man hat uns den Gegenstand
nicht gut bestimmt, da man einfach so vorschrieb, Eros zu preisen. Ja, wenn Eros Einer
wäre, nun aber ist er gar nicht Einer. Da er nicht Einer ist, wäre es richtiger, vorher
festzusetzen, welchen man loben soll." [link]
(Phaedrus, he said, the argument has not been set before
us, I think, quite in the right form; we should not be called upon to praise Love in such
an indiscriminate manner. If there were only one Love, then what you said would be well
enough; but since there are more Loves than one, should have begun by determining which of
them was to be the theme of our praises.)
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