the long distance howl / ncv / seite
#30
Das Estaric-Modell
Detailarbeit entlang eines schlecht
dokumentierten Originals: Mechatroniker Josef Mayer hat schon
vor mehr als einem Jahrzehnt begonnen, Informationen über den
Estaric I der Renner-Buben. Anfang des 20. Jahrhunderts hielten
sich die Tüftler nicht mit Protokollen auf.
Mechatroniker Josef Mayer. [Große
Ansicht]
Das lenkbare Luftschiff wurde
seinerzeit in rund zwei Wochen gebaut und im Jahr 1909 der
Öffentlichkeit vorgeführt. Der Steiermark-Bezug ist prägnant.
Die Familie Renner hat einige Wurzeln in Graz. Altmeister Johann
Puch war an der Luftfahrt interessiert. Bei ihm hatten die
Renners nicht bloß ein Auto gekauft, das Luftschiff erhielt
einen Puch-Motor.
Motorblock mit Tank (oben) und Kühler (rechts).
Mayer hatte nun einerseits die
unverhüllten Details des Estaric möglichst authentisch
nachzubilden, andrerseits muß er die Elektronik zur Steuerung
des Modells in diesen kargen Elementen unterbringen, um die
authentische Erscheinung des Luftschiffes nicht zu
beeinträchtigen.
Rechts wird das Leitwerk angebaut
Dazu kommen technische Anforderungen
wie die Lagerung der langen Welle zwischen Motor und
Luftschraube. Das muß so gelöst werden, daß diese Welle im
Betrieb nicht zu schwingen beginnt wie eine Gitarrenseite.
Schafft der Motor die nötigen Umdrehungen des Propellers,
damit das Fluggerät im Einsatz nicht von jeder Windböe
davongetragen werden kann? (Mayer hat schon erlebt, daß ihm ein
Luftschiff wetterbedingt verlorenging.)
+) Siehe dazu
auch: "Käse
und Karbon"
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