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#34
Chronique scandaleuse: 2021/1
[Vorlauf:
2020]
Ich hatte beschlossen, zur Anschauung nur Fälle
auf der Bundesebene aufzulisten. Doch das allein zeigte schnell
eine Fülle, daß ich es zur besseren Übersicht nun lieber auf
mehrere Pages verteile.
Selbstverständlich hat der frische Boom dieses „Protektion
geht vor Kompetenz“ seine Beispiele quer durch alle Ebenen
und läßt sich auch an regionalen wie lokalen Beispielen
darstellen.
Zugleich setzt hier „Omerta“ an, ein Schweigegebot a la
Mafia. Im Kleinräumigen kennen wir die Akteure und es kommt die
Macht sozialer Hierarchie direkt zur Wirkung. Da kann es gleich
existenzbedrohend werden, wenn man sich kritisch exponiert.
+) Christine
Aschbacher
... Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend, muß zurücktreten.
- 13.01.21: „Neue
Plagiatsvorwürfe gegen Aschbacher wegen einer in ihrer Amtszeit
eingereichten Arbeit. Der Sachverständige Weber schreibt von
einem weiteren ‚nahezu komplett plagiierten Paper‘, das im April
2020 abgegeben und im Juni publiziert wurde.“ [Quelle]
+) Korruption: hausgemachte Probleme -
28.01.2021: „Korruptionsindex: Österreich
rutscht ab“ / Österreich fällt im Korruptionsindex drei Plätze
zurück.“ „Während sich die Schweiz im Donnerstag vorgestellten
‚Korruptionswahrnehmungsindex 2020‘ auf den dritten Rang
verbessert hat, ist Österreich um drei Ränge auf den 15. Platz
abgerutscht.“ [Quelle]
- Die
2020er Rangliste - Der
Index auf Wikipedia
+) Kinder terrorisieren
Manchmal kollidieren Rechtsgüter und es muß entschieden werden,
welches gegenüber dem anderen Vorrang hat. Kinder für eine
Abschiebung so in Schrecken zu versetzen und mit der gegebenen
Polizeiaktion derart vorzuführen ist skandalös und kann nicht
gerade als Beispiel für kluges wie angemessenes Handeln gelten.
Da entstand eine Menge Unmut und Klärungsbedarf.
-
30.01.2021: „Nehammer gibt Eltern von Tina Schuld
für nächtliche Abschiebung“ [Quelle]
+) Margarete Schramböck
…Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort,
und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer setzen ein teures
Internetportal in den Sand.
- 08.02.2021:
„Wie ich aus informierten Kreisen erfahren habe, wird das
digitale Kaufhaus Österreich in der jetzigen Form eingestellt.
Zukünftig soll es nur noch als Firmenverzeichnis mit
E-Commerce-Tipps geführt werden. […]vor allem die Kosten
(Steuergeld) in Höhe von 627.000 Euro für die Webseite stießen
auf Unverständnis. In Summe (Technik, Werbung,
E-Commerce-Aktivitäten) hat das Projekt 1,26 Millionen Euro
gekostet.“ [Quelle]
- 09.02.2021: „Die SPÖ prüft wegen des
Millionengrabes Kaufhaus Österreich eine Ministeranklage gegen
die Digitalisierungsministerin. Die Kosten sind dabei noch höher
als zuvor angenommen. Im schlimmsten Fall droht der Verlust des
Amtes.“ [Quelle]
- 09.02.2021:
Details der Kosten und Perspektive
+) Gewalt an Frauen Vorweg:
innerfamiliäre Gewalt hat in Österreich seit ich auf der Welt
bin epidemische Ausmaße, handelt freilich in sehr hohem Maß von
Gewalt gegen Frauen und von sexualisierter Gewalt. Ich wundere
mich schon viele Jahre, wie sehr das allerweil noch unterm
Teppich ist.
Nun diese Kampagne gegen toxische Männlichkeit:
„Schluss mit den Ausreden“. Autonome Österreichische
Frauenhäuser präsentierten eine Bewusstseinskampagne, die Gewalt
an Frauen als Männerproblem in den Mittelpunkt stellt.
- 09.02.2021: „Das Ausmaß der Gewalt an Frauen und Mädchen
in Österreich ist hoch. […] Laut den Autonomen Österreichischen
Frauenhäusern (AÖF) wendet jeder fünfte Mann Gewalt gegen eine
Frau an, täglich gibt es rund 20 Wegweisungen in Österreich.“ [Quelle]
+) Gernot Blümel und das Glücksspiel Der
Konzern Novomatic verwaltet nicht nur ein sehr einträgliches
Geschäft sowie große Geldflüsse in einem Segment, das bezüglich
des Gemeinwesens recht unproduktiv ist, sondern auch ein enormes
Suchtpotential, das alljährlich einen enormen
volkswirtschaftlichen Schaden erzeugt.
Genau in diesem
Zusammenhang ist allein schon der Geruch von dubiosen
Verbindungen mit dem Amt des Finanzministers nicht vereinbar.
Auch prägnante Vergeßlichkeit ist in diesem Amt, das über
Früchte unser aller Arbeit verfügt. unpassend.
-
09.02.2021: „Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP)
wird in der sogenannten Causa Casinos angeblich als
Beschuldigter geführt. […] Die Wirtschafts- und
Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), die die
Casinos-Ermittlungen als Verschlusssache führt, gab am Dienstag
auf APA-Anfrage unter Verweis auf die Persönlichkeitsrechte
keine Auskunft.“ [Quelle]
- 10.02.2021: "Der Anwalt von
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat die Wirtschafts- und
Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) um Auskunft ersucht, ob
tatsächlich gegen den türkisen Spitzenpolitiker ermittelt wird.
[...] Eine öffentliche Bestätigung, dass gegen Blümel ermittelt
wird, gibt es weiterhin nicht. Die WKStA gibt dazu keine
Auskunft." [Quelle]
+) Elisabeth Köstinger
...Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus,
hat gerade ein sehr großes Thema in Arbeit und zu verantworten.
Nach dem Millionen-Flop, den ihre Amtskollegin Margarete
Schramböck eben mit Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer in
Sachen E-Commerce gesetzt hat, wäre hier eine Glanzleistung sehr
wünschenswert. Aber:
- 09.02.2021: „Am Mittwoch endet die
Begutachtung für die Novelle des Telekommunikationsgesetzes
(TKG), mit der die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger
(ÖVP) die EU-Vorgaben umsetzen und Österreich beim
Breitband-Ausbau auf die Überholspur bringen will. Dieses Ziel
wird nach Ansicht der Internetbetreiber aber klar verfehlt,
vielmehr würde ‚Österreichs Weg aufs Breitband-Abstellgleis im
EU-Vergleich‘ damit fortgesetzt, kritisiert
ISPA-Generalsekretärin Charlotte Steenbergen.“ [Quelle]
+) Strache, Gudenus und die Folgen Das
große Festival der Ausflüchte und der Heuchelei als Attraktion
der Abteilung "Brot und Spiele" zeigt zunehmend Seiten, die ich
mit einer Bananerepublik assoziiere.
- 09.02.2021:
„Die für den Ibiza-Fall verantwortliche Staatsanwältin gibt auf.
Zu groß sei der Druck von oben geworden. Was ist da los im grün
regierten Justizministerium? Ein Blick in die Akten […] Aus und
vorbei mit den Dienstreisen nach Wien, wo sie gemeinsam mit drei
Kollegen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft
(WKStA) die größte Bestechungsaffäre der jüngeren Geschichte,
die Causa Ibiza und ihre Nebenfronten, hätte aufklären sollen.“
[Quelle]
+) Tirol macht mich ratlos Faktum ist:
das Virus kann uns nicht anhüpfen, kann nicht auf die Jagd
gehen, reist nicht. Wir Menschen geben es weiter. Unser
Verhalten bestimmt die Situation. Tirol geht gerade in die
Geschichtsschreibung ein, weil dort die Weitergabe des Virus
boomt wie kaum wo sonst.
Aber Tiroler Funktionäre, Perlen
einer versinkenden Altherren-Herrlichkeit, brüskieren uns mit
großer Klappe und einem Kerl-Gehampel, daß einem schlecht werden
könnte.
- 09.02.2021: „Die Lage wird
immer ernster: Laut Bundesregierung gibt es insgesamt bereits
400 Fälle der Südafrika-Mutation in Tirol.“ [Quelle]
- 09.02.2020: „Tirol rüstet sich für
einen Abwehrkampf gegen Österreichs Bundesregierung. Die hatte
im Ringen gegen die zuerst in Südafrika aufgetretene
Virus-Variante nun doch am Dienstag schärfere Maßnahmen für das
Bundesland verhängt.“ [Quelle]
- 09.02.2021: "Ein Einsehen der Tiroler
Landespolitik ist nicht zu erwarten. Platter stieß sich am Abend
sogar am Begriff der Reisewarnung, habe der entsprechende Appell
ja eigentlich gar keine Auswirkung. Der Tiroler
Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl (ÖVP) sprach in der
ORF-Sendung "Tirol heute" gleich von einem 'Rülpser aus Wien'.
Viel entscheidender seien für Tirol ohnehin Reisewarnungen aus
den Hauptmärkten, also Deutschland und den Niederlanden." [Quelle]
+)
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